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Die Hauptkirche Beatae Mariae Virginis in Wolfenbüttel — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 4: Hameln: Verlag C.W. Niemeyer, 1987

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GESCHICHTE DER RENOVIERUNG

keinen Gottesdienst mehr in der Kirche zu halten,
sondern in das nahegelegene Gemeindehaus auszu-
weichen. Während die Außenarbeiten fortgeführt
wurden, begannen in der zweiten Jahreshälfte 1976
Untersuchungen an den Prinzipalstücken durch
das Institut für Denkmalpflege/Hannover.
Die Restaurierung des Innenraumes, die nach
dem ursprünglichen Konzept schon 1979 abge-
schlossen sein sollte, trat erst 1978 in ein konkretes
Planungsstadium. Kirchenvorstand und Planer
standen vor der schwierigen Aufgabe, das Restau-
rierungsprogramm zu formulieren. Es galt zu-
nächst anhand der Grundrißgestaltung und des
Raumgefüges zu den Ursprüngen des Bauwerkes
zurückzukehren.
„Der frühe, originär protestantische Kirchenbau
war ... nicht frei von Tendenzen, die architektoni-

sche Erscheinungsformen des Mittelalters reflek-
tierten. Eine prominente Vertreterin für solche
baukünstlerische Auffassungen ist die ev. Haupt-
pfarrkirche Beatae Mariae Virginis in Wolfenbüt-
tel... Der hierfür verpflichtete Baumeister Paul
Francke schuf einen weiten Hallenraum, der in
Struktur und Raumgefüge in der Tradition der
Hallenkirchen vorausgegangener Jahrhunderte
steht. Erst im teils üppigen Decorum äußert sich
stilistisch der Zeitgeist von Humanismus und spä-
ter Renaissance. Zur Pfarrkirche der Gemeinde,
fürstlichen Gruft und Gedächtniskapelle bestimmt,
konnte diese Sakralarchitektur für sich beanspru-
chen, gewissermaßen als Hofkirche geistigdynasti-
scher Mittelpunkt des Herzogtums zu sein. Zu-
gleich gehört sie nicht nur zu den frühen Kirchen
der Reformation, sondern auch zu deren Elite.“13’


217 Längsschnitt mit Blick nach Norden.


1 Turmhalle
2 Aufgang Orgelempore
3 Zugang Heizungskeilei

4 Aufgang Nordempore
5 Aufgang Südempore
6 Sakristei

7 Gruftkapelle
8 Zugang herzogliches Grabgewölbe
9 Aufgang Chornordempore
10 Aufgang Chorsüdempore

218 Grundriß Erdgeschoß mit Inventar ab November 1985.

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