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Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 5: Hameln: Verlag C.W. Niemeyer, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57464#0103
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3624.17
Scheibenkreuz

M: nicht bekannt nicht bekannt

Platte oben scheibenförmig, unten keilförmig mit vertikal orien-
tiertem Tatzenkreuz.
S: Es soll sich um Denksteine für vier vermutlich hingerichtete Raub-
mörder, darunter die stadtbekannten Gewalttäter Hänschen von Rode,
Jasper Hahnebut und Caspar Reusche, gehandelt haben, welche nach
dem Dreißigjährigen Kriege in der Umgebung von Hannover ihr Un-
wesen trieben.

Pit: Hoffmann 1935, S.2,18,T.III. - Müller 1982b, S.119-136. -
Redeker 1723-1764, S. 644, 653. - Schade 1983, S. II. - Ulrich, 0.1898,

S.345.

3624.18
Hannover (Gmkg. und Gde. Hannover,
I Landeshauptstadt)
Steinkreuz
TK 3624 R3550840 H5805700
M: nicht bekannt nicht bekannt
St: Das „Weiße Kreuz“ stand im 18. Jahrhundert „im Anfang des
Steinthorfeldes“, etwa dort, wo heute die Straßen „Lister Meile ,
»Große Pfahlstraße“ und der „Weiße-Kreuz-Platz“ Zusammentreffen.
Lange Zeit stand dort auch das Wirtshaus „Zum weißen Kreuz .
Das heute verschollene Steinkreuz besaß, einer Skizze zufolge,
einen keilförmigen Schaft. Arme und Kopf waren kurz und
gleichmäßig rund. Im Kreuzungsfeld befand sich beidseitig das
Relief eines gleicharmigen Kleeblattkreuzes.
Wie-die zuvor erwähnten Scheibenkreuze (3624.14—17), so wurde auch
dieses Steinkreuz als Erinnerungsmai an die Raubmörder Hahnebut und
Keusche angesehen. Geschichtlich erwiesen ist, daß Hahnebut am
8-2.1653 vor dem Steinthor wegen 19fachen Mordes hingerichtet
wurde. Wie es heißt: „mit dem Rade zerstoßen, auf dasselbe gesetzet,
und 19 Knüppel wurden daran gehänget. Er starb ohne Buße.
Auf dem Platz dieses verschollenen Steinkreuzes steht heute ein Ersatz-
stück (3624.27).
Lit: Hoffmann 1935, S. 2,17/18, T. III. - NN 1907, S.63. - NN 1914,
S'91. - Redeker 1723-1764, S.653/654. - Ulrich, O. 1898, S.345. -
Müller 1984 b, S.159.


3624.20 Hemmingen
Das 1976 erstmals bekanntgewordene, „Ritterstein“ genannte Denkmal,
dessen Herkunft unbekannt ist, lag seit 1898 als Trittplatte vor dem
Eingang des nahe gelegenen Wohnhauses des Landwirts Fritz Lam-
brecht. Durch seinen Hinweis konnte dieser Kreuzstein, der nach Neu-
pflasterung des Hofes nicht mehr benötigt wurde, in letzter Minute vor
der Zerstörung bewahrt werden.
Der sehr beschädigte fußlose Kreuzstein zeigt, was die hand-
werkliche Ausführung anbetrifft, geringe Qualität (Abb.). Auf
beiden Seiten ist in Flachrelief ein längsorientiertes Wiederkreuz
mit einem durchgehenden Loch im Kreuzungsfeld vorhanden.
Rechts und links vom Stammfuß befindet sich jeweils ein un-
tergeordnetes gleicharmiges dickbalkiges Kreuz. Der Stamm
des Wiederkreuzes auf der stark abgetretenen Vorderseite trägt
außerdem, im unteren Teil eingeritzt, eine Zeichnung, die an
einen Dolch erinnert. Auch sind Teile eines Rahmenfeldes er-
kennbar.

Lit: Müller 1978d, S.225. - Müller 1985b, S.119.

3624.19
Hannover (Gmkg. List, Gde. Hannover,
Landeshauptstadt)
Kreuzstein
TK 3624 R35504.. H58060..
M: nicht bekannt nicht bekannt ri„ lUirrc
St: Einst im Stadtteil List an nicht näher genanntem Ort. L
des vorigen Jahrhunderts in der Nähe des Weifenplatzes. Heute ver-
schollen.
Steinplatte, die als Steg diente und auf einer Seite eine Kreuz
darstellung gehabt haben soll.
Lit: Mithoff 1871, S. 96.

3624.20
Hemmingen (Gmkg. Hemmingen-Westerfeld,
Gde. Hemmingen, Lkr. Hannover)
Kreuzstein
TK 3624 R355H50 H5?98850
M: 108/80/17 Sandstein
St: Im alten Ortskern von Hemmingen, vor der Westseite der Kape e
neben dem Eingang, auf Betonfundament.

3624.21
Hemmingen (Gmkg. Hemmingen-Westerfeld,
Gde. Hemmingen, Lkr. Hannover)
Steinkreuz
TK 3624 R355H50 H5?98850
M: 113/40/29 Sandstein
St: Im alten Ortskern von Hemmingen, mit Kreuzstein (3624.20) vor
der Westseite der Kapelle neben dem Eingang. Das Steinkreuz (Abb.),
dessen Herkunft unbekannt ist, stand vor dem letzten Kriege lange Zeit
als Prellstein an der Südostecke der Kapelle.
Es besitzt einen leicht keilförmigen Schaft und ungewöhnlich
kurze Arme. Auf der abgetretenen Vorderseite befindet sich ein
65 cm hohes lateinisches Balkenkreuz mit leicht verbreiterten
Armenden, erhaben herausgearbeitet.
Auf der einen Schmalseite des Schaftes stehen (eingeschlagen)
die Buchstaben
HE Mi
und die Jahreszahl
171(4)?
Lit: Müller 1978d, S. 225.

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