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Das Rathaus in Duderstadt — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 6: Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.57465#0242
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WOLFGANG FÜNDERS/DETLEV GADESMANN

getragen wurde, gebildet, sondern setzt sich aus
233 den einzelnen Schichten zusammen. Diese Lasur-
technik wurde damals besonders in der Tafelmale-
rei angewandt.
Als Schlußüberzug erhielt das Objekt nach voll-
ständiger Durchtrocknung der einzelnen Teile einen
verhältnismäßig dünnen Firnis, um einmal die un-
terschiedlichen Partien in gleichem Glanze erschei-
nen zu lassen, zum anderen aber, um sie noch mehr
vor den heute so aggressiven Umwelteinflüssen zu
schützen. Nicht gefirnist wurden dabei jedoch die
vergoldeten und mit Antimon bestreuten Bereiche.
Dieser Schlußüberzug sollte nach zwei bis drei Jah-

ren wiederholt werden. Ansonsten muß man als
Pflege in Zukunft die Figuren nur einer vorsichti-
gen Reinigung unterziehen.
Zusammengefaßt erstaunt am meisten, mit wel- 243
eher Sensibilität für Materialien und mit welcher 244
genauen Kenntnis über ihre Wirkung allein und im
Zusammenspiel mit anderen der Künstler sein
Werk angelegt hat. Ein Gefühl, das uns in der heuti-
gen Zeit schon sehr stark verloren gegangen ist.
Diese Sensibilität wieder zu erwecken, ist daher
heute verstärkt auch eine der Aufgaben neben der
reinen Erhaltung von Kulturgütern, die die Denk-
malpflege wahrnehmen muß.

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