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Das Rathaus in Duderstadt — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 6: Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.57465#0243
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Karl Krukenberg/Wolfgang Nolte

Vom Sitz der Stadtverwaltung zum
Kommunikationszentrum für den Fremdenverkehr —
Restaurierung und inhaltliche Neugestaltung

Während das Rathaus in Duderstadt jahrhun-
dertelang als Kaufhaus, Gerichtsgebäude und Sitz
von Rat und Verwaltung der Stadt genutzt wurde,
kam ab 01. 01. 1973 mit der Gebiets- und Verwal-
tungsreform ein Einschnitt in Funktion und Nut-
zung dieses historischen Gebäudes. Zum einen ver-
größerte sich durch den Zusammenschluß der bis-
herigen Stadt Duderstadt mit weiteren 13 benach-
barten Gemeinden (das DorfWesterode war bereits
zum 01. 02. 1971 in die Stadt eingegliedert worden)
die Einwohnerzahl von bisher 11.500 auf nunmehr
rd. 23.800 und zum anderen wurde das Verwal-
tungsgebäude des Landkreises Duderstadt — das
Kreishaus an der Worbiser Straße — infolge Auflö-
sung des Landkreises frei. Bereits Anfang 1973
mußten die Mitarbeiter der bisherigen Kreisverwal-
tung Duderstadt ihre Arbeit in Göttingen aufneh-
men (es verblieb hier lediglich eine Verwaltungs-
stelle der Göttinger Kreisverwaltung), und der
Landkreis bot der Stadt das Duderstädter Kreis-
haus zum Kauf an. In der Folgezeit vergrößerte
sich die Stadtverwaltung personell. Sie hatte nun-
mehr doppelt soviel Einwohner zu betreuen, zu-
sätzliche Aufgaben im kulturellen, sportlichen und
sozialen Bereich kamen hinzu.
Bereits 1973 zogen zwei Ämter der Stadtverwal-
tung — das Stadtbauamt und das Sozialamt — vom
Rathaus in das ehemalige Kreishaus um. In der Fol-
gezeit kaufte die Stadt Duderstadt dieses Verwal-
248 tungsgebäude — es hieß fortan Stadthaus —, wohin
dann 1976 fast die gesamte Stadtverwaltung umzog.
Im Rathaus verblieben folgende Einrichtungen:
1. das Verkehrsbüro;
2. der Landschafts-, Heimat- und Verkehrsver-
band Eichsfeld E.V;
3. der Schiedsmann;
4. das Stadtarchiv.
Hinzu kamen dann aufgrund der nunmehr vor-
handenen freien Räume:

1. die Kreisvolkshochschule Göttingen — Außen-
stelle Duderstadt;
2. der DRK-Kreisverband Duderstadt (Büroräume
und Garagen für Fahrzeuge);
3. die Verwaltungsstelle der Deutschen Bundes-
post — Postamt Duderstadt;
4. die Geschäftsstelle des Bundes der Vertriebenen;
5. die Fraktionen des Rates mit den Geschäftsräu-
men für ihre Arbeit.
Außerdem hielten verschiedenste Organisatio-
nen Sprechstunden im Rathaus ab.
Weiterhin wurden für Empfänge, für Sitzungen
und sonstige repräsentative Veranstaltungen der
Rathaussaal und einzelne Sitzungssäle benutzt. Im
Erdgeschoß und im ersten Obergeschoß fanden
daneben ständig Rathausführungen statt, wobei die
Salzkammer, die „Folterkammer“ und der Rathaus-
saal als Schauräume zur Verfügung standen.

248 Auszug der Stadtverwaltung aus dem Rathaus 1976.


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