Felbiger, Johann Ignaz: Eigenschaften, Wissenschaften, und Bezeigen rechtschaffener Schulleute, um in den Trivialschulen der Städte und auf dem Lande der Jugend nützlichen Unterricht zu geben: Nebst einer Vorrede, von den Absichten und einer ausführlichen Tabelle von dem Inhalte dieses Buches (Fulda , Wirzburg , Bamberg, 1773) [VD18 12389870]

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ei) Schüler muß er, wenn sie es verdienen, zuweilen
loben, dadurch wird die Lust zum Lernen und zur
Arbeit erhallen, und dem Ueberdruße vorgebeugt,
der sonst gar leicht entsteht,- doch verschwende er
nicht das Lob, und brauche es nicht zu oft, denn
sonst erwecket er Edelkeit, und vermindert auch
wohl den Fleiß, indem es Schüler zu überreden ge-
schickt ist, sie hatten schon soviel, als kanngefodert
werden, gefastet.
e) Sehr oft, oder noch bester, täglich, sage er ihnen
etwas, das nützlich seyn, und sie mir guten Grund
sätzen erfüllen kann; er verlasse sich nicht blos
darauf, daß er sie dergleichen lesen, oder auswen-
dig lernen läßt: eine ganz andere Wirkung machen
Worte, wenn sie zu rechter Zeit, und von einem
Lehrervorgebracht werden,den Schüler lieben und
ehren; man ahmer williger denen nach, und befol-
get am liebsten die Erinnerung derer,die man liebet-
und denen man gewogen ist.
/) Das vorsichtige uno kluge Bezeigen des Lehrers
in erner Schule mußSchüler,die noch in einem zar-
tm Alter sind, von dem Verderben bewahren;
seine Ernsthaftigkeit aber muß der ungebundenen
Fl eihert derjenigen Einhalt thun, die schon alten
uno also schwerer zu regiren sind.
F) Schüler aller Art,und von jeder Gemüthsbeschaf-
fenbeit, muß ein Lehrer durch gehörige Zucht m
Ordnung hallen; jene werden hierin am besten zu
rechte kommen, die geschickt genug sind, sich sowohl
beliebt als furchtbar zu machen. Viele glauben
einen kürzeren und sicheren Weg zu gehen, wenn ste
sich blos der Verweise und Strafen bedienen. Es
ist richtig, daß dieß weniger Mühe koste, als wenn
man diesen Endzweck durch Freundlichkeit und
Beliebtmachen zu erhalten beflißen ist; nur ist man
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