)G( M- 4'-r
germaste Versehen ungeahndet hingehen, an Verwei-
sen, Drohungen, und Scheltworten es nicht fehlen las-
sen: Ist di ß aber in der That eine gute Zucht? Ein
Vernünftiger wird es niemals, oder höchstens nur in
dem Fall emräumcn, wenn durch keine andere Mittel
zum Zwecke Zu kommen wäre.
2) Es wird erkläret, was man unter guter Zucht verstehe, und
worauf es badet ankomme.
Der richtigste Begriff, den man sich von einerguten
Zucht machen kann, rst wohl dieser, wenn man sich näm-
lich vorstellet: die Zucht bestehe in gehöriger Anwei-
sung und genauer Beobachtung der zu Erlangung des
Endzwecks klug gewählten Mittel,und vorgeschriebencn
Gesetze.
Wir haben schon zuvor erwähnet, daß der Endzweck
der Schulen sey, die Jugend zur Gottesfurcht, zur Tu-
gend, und zu Erlernung nützlicher Dinge zu ziehen; es
find Gesetze und hinlängliche Anleitungen vorhanden,
die verschreiben, auf was für Art alles dieß der Jugend
in Schulen beigebracht werden soll: wenn nun diese
Gesetze und Anleitungen in irgend einer Schule von
Lehrern und Schülern gehörig befolget werden, so sa-
get man mir Recht, daß in so einer Schule die Zucht
gut sey. Cs gehöret zur Zucht, durch schickliche Mitte!
es dahin zu bringen, daß von Schülern die Anleitungen
und Gesetze gehörig befolget werden. Es gibt unter den
Schülern nicht wenig widerspänstige und ungehorsa-
me; bey diesen sind Strafen, (die man auch Züchti-
gungen nennet, weil siezu Beobachtung der Zucht brin-
gen sollen,) nothwendig. Allein, nur erwähnte Mittel
mutz man alsdenn erst brauchen, wenn Ermahnungen
Nicht fruchten; mit diesen muß man allemal anfangen,
man muß warnen und drohen, und durch solche gelin-
dere Mittel seinen Endzweck zu erhalten suchen. Die
Zucht besteht also gar mcht, wie so viele irrig glauben-
m
germaste Versehen ungeahndet hingehen, an Verwei-
sen, Drohungen, und Scheltworten es nicht fehlen las-
sen: Ist di ß aber in der That eine gute Zucht? Ein
Vernünftiger wird es niemals, oder höchstens nur in
dem Fall emräumcn, wenn durch keine andere Mittel
zum Zwecke Zu kommen wäre.
2) Es wird erkläret, was man unter guter Zucht verstehe, und
worauf es badet ankomme.
Der richtigste Begriff, den man sich von einerguten
Zucht machen kann, rst wohl dieser, wenn man sich näm-
lich vorstellet: die Zucht bestehe in gehöriger Anwei-
sung und genauer Beobachtung der zu Erlangung des
Endzwecks klug gewählten Mittel,und vorgeschriebencn
Gesetze.
Wir haben schon zuvor erwähnet, daß der Endzweck
der Schulen sey, die Jugend zur Gottesfurcht, zur Tu-
gend, und zu Erlernung nützlicher Dinge zu ziehen; es
find Gesetze und hinlängliche Anleitungen vorhanden,
die verschreiben, auf was für Art alles dieß der Jugend
in Schulen beigebracht werden soll: wenn nun diese
Gesetze und Anleitungen in irgend einer Schule von
Lehrern und Schülern gehörig befolget werden, so sa-
get man mir Recht, daß in so einer Schule die Zucht
gut sey. Cs gehöret zur Zucht, durch schickliche Mitte!
es dahin zu bringen, daß von Schülern die Anleitungen
und Gesetze gehörig befolget werden. Es gibt unter den
Schülern nicht wenig widerspänstige und ungehorsa-
me; bey diesen sind Strafen, (die man auch Züchti-
gungen nennet, weil siezu Beobachtung der Zucht brin-
gen sollen,) nothwendig. Allein, nur erwähnte Mittel
mutz man alsdenn erst brauchen, wenn Ermahnungen
Nicht fruchten; mit diesen muß man allemal anfangen,
man muß warnen und drohen, und durch solche gelin-
dere Mittel seinen Endzweck zu erhalten suchen. Die
Zucht besteht also gar mcht, wie so viele irrig glauben-
m