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einigen in Achteln geschnittenen, hartge-
sottenen Eiern und von gerösteten Brot-
oder Semmelwürseln. Erne recht wohl-
schmcckende Frühlingssuppe läßt sich aus
der Mischung der Blätter von Brcnnessel,
Gundermann, Kerbel, Löwenzahn, Maß-
liebchen, Pimpernell und Sauerampfer her-
stellen.Es genügen natürlich auch nur einige
dieser Blattarten. Diese „Deutsche Kräu-
tersuppe" wird genau wie Kerbelsuppe zu-
bereitet. Ganz allgemein erhöht derZusatz
von einigen Brennesselblättern den Wohl-
geschmack fast aller solcher Kräutersuppen.

Gesunde und nährstoffreiche Gemüse
liefern in erster Linie Brennessel und
Sauerampfer. Die jungen Triebe, Sprossen

und Blätter der gewöhnlichen gro- _

ßen Brennessel, die mit tuch- oder
Handschuhgeschützter Hand ohne
Brenngefahr gepflückt werden kön-
nen, ergeben nach gründlichem
Waschen, allein oder mit Garten-
spinat und Sauerampfer gemischt,
ein geradezu vorzügliches Gemüse.

Es ersetzt vollkommen das aus dem
Spinat allein herzustellende Ge-
müse, hat vor diesem auch nament-
lich den Vorzug größerer Billig-
keit. Vielen wird es sogar herz-
haster schmecken. Die Brennessel-
blätter werden am besten mit dem
Schaumlöffel in reichlichem, östers
zu erneuerndem Wasser gewaschen.

Doch können sie auch vor dem
Waschen abgebrüht werden. Die
Brennhaare werden dadurch un-
schädlich gemacht. Man wasche
gründlich, aber schnell und erst kurz
vor dem Gebrauch. Bei zu langem
Liegen im Wasser werden dem
Brennessel-, wie auck jedem an-
deren Gemüse, zu mel wertvolle
Nährsalze entzogen. Aus gleichem
Grunde sollte man die Gemüse
grundsätzlich nicht kochen, sondern
bloß abbrühen und dann schmo-
ren, ob in Butter, Fett oder aus-
geglühtem (gutem) Ll, ist Ge-
schmackssache. Bei dieser Zube-
reitungsart, bei der alle Pflanzen-
nährsalze erhalten bleiben, ist zu
beobachten, daß weniger Kochsalz
als sonst zugefügt werden darf.

Jm übrigen sind die Zutaten die
gleichen, wie beim Spinat. Ein
ebenso gesundes, wie erfrischendes
Gemüse gibt auch der Saueramp-
fer, und zwar am besten der wild-
wachsende, der viel herber und
gehaltvoller ift, als der ange-
pflanzte Gartensauerampfer. Ent-
weder bereitet man ihn wie Spinat,
oderman dünstet die ganzen Blätter
in Butter, rührt eine Einbrenne da>
ran und fügt Salz und etwas Milch
zu. Jm Sommer gewinnt man
auch aus den geschabten Rübchen
von Sauerklee, die mit Petersilie
in Mehlschwitze gedünstet werden, ein
herzhaft schmeckenves Gericht. Die Blät-
ter des Löwenzahns ergeben gleichfalls
ein gesundheitlich sehr empfehlenswertes,
weil blutreinigendes Gemüse. Es wird
gleich den vorgenannten Arten behan-
delt oder wie Weißlaub(Bleichzichorie).
Ebenso stnd Hederich- und Huflattich-,
sowie aus dem Earten Radieschen-, Ret-
tich-, Rote Beete- und ganz junge Rha-
barber-Blätter zu benutzen. Von letzt-
enannten Blättern bereitetes, zu sauer
meckendes Gemüse soll zweimal abge-
brüht werden. Lberreste aller dieser
Gerichte können als Suppen verwertet
werden. Diese stnd am besten wie Kerbel-

suppe zuzubereiten. Unsere einheimischen
Kräuter liefern auch recht schmackhafte
Salate. Ganz vorzüglich mundet der
sogenannte Eifelsalat. Man bereitet ihn
aus einer Mischung von in der Schale
gekochten und in Scheiben geschnittenen
Kartoffeln und feingeschnittenen Löwen-
zahnblättern, die mit warmer Specktunke
gut angefeuchtet werden müssen. Dieser
namentlich in der Eifel sehr beliebteFrüh-
lingssalat besttzt zudem ausgesprochen
blutreinigende Krast. Einen besonders
an heißen Sommertagen erfrischenden,
zarten Salat liefern ferner die Blätter
des Sauerklees. Man findet fie vor-
zugsweise im Schatten kühlen Buchen-

Drei Einzelheiten ;ur neuen Häkeltechnik: Wilkrlgimpe.

hochwaldes. Sie werden wie Kopfsalat
behandelt und zubereitet. Recht herzhast
schmecken als Salat auch die Blätter der
Brunnenkresse, die gleich nach der Schnee-
schmelze erscheinen und bis m den Hoch-
sommer hinein zu benutzen stnd. Man
bereitet ste gleichfalls wie Kopfsalat zu.
Jn kleineren Mengen anderen Salaten
zugefügt, erhöhen ste deren Wohlgeschmack.
Gleiches gilt von den Blütenblättern der
wilden, wie dcr Gartenrose. Will man
die Blätter vorgenannter Kräuter zu
Tunken benutzen, so müssen ste nach Art
der Sauerampfersuppe gekocht oder ge-
schmort und mit Kartoffelmehl oder ge-
riebener Semmel (Panierbrot) gebunden

werden. Schon diese kleine Kräuteraus-
wahl zeigt, wie reichhaltig und fürsorg-
lich uns die heimatliche Natur ausstatteke
und uns an die Hand gab, unseren Kriegs-
küchenzettel um manche gesunde, dabei
fast kostenlose Speise zu bereichern, ganz
abgesehen von allen anderen Gaben —
die Pilze, Blüten und Beeren — die sie
uns sonst noch in zum Teil verschwen-
derischer Fülle und Mannigfaltigkeit
bietet. M. Q.

Kriegshaushalt.

Küchenseife.

Trotz der Knappheit der Seife kanir
man diese für Reinigungszwecke in der

_ Küche nur schwer entbehren.

1^/z Pfund Seifenpulver (Pfund
40^) nnt 7Pfund kochendem Was-
ser aufgelöst und bis zum Kühl-
werden geschlagen, ergeben — er-
kaltet — eine weiche, allen Zweckcn
dienliche Schmierseife, wovon das
Pfund 7-H kostet. Löst man in
den 7Pfund Wasser I Psund Soda
auf, hat man eine gute Seife für
alles Küchengeschirr, mit Aus-
nahme von Aluminium. Mischt
man unter die fertig geschlagene,
noch warme Seise 1 Pfund Bims-
steinpulver oder trocknen, ganz
seinen Sand und rührt dies zu-
sammenbis zum völligenKalt- und
Steifwerden, so hat man sehr gute
Scheuerseife, die auch die Spuren
der Küchenarbeit an den Händen
beseitigt. IPfund derfertigen Seife
mit 4 bis 5 Litern Wasser, dem
ein Tassenköpfchen Salmiak zu-
gesetzt ist, aufgelöst, ergibt eine
gute Lauge für Wollwäsche. 1 Eß-
löffel voll der fertigen Seife, mit
ebensoviel Wiener Kalk gemischt,
ergibt eine ausgezeichnete Putz-
seife für Silber und Zinn. Man
reibt oder bürstet die Gegenstände
dünn mit dem Brei ein, bürstet
oder reibt sie mit heißem Waffer
nach, spült sie und reibt ste trocken.
Hochglanz wird durch Nachreiben
mit Ledertuch, das mit ganz wenig
Wiener Kalk betupft ist, erzielt.
Den Staub entfernt man durch
Auspinseln. I. S.

Tee-Ersatz.

(Aus Großmütterchens „Kräuter-
büchlein".)

Es dürfte vielleicht nicht all-
gemein bekannt sein, daß man aus
dem von alters her hoch geschätzten
Kräutlein Waldmeister m getrock-
netem Zustand einen sehr guten
Tee bereiten kann. Der am beften
zur Zeit der sich eben erschließen-
den Blüte gepflückte Waldmeister
wird im Schatten oder auf dem
Herd getrocknet und trocken auf-
bewahrt. Zur Teebereitung etwa 15
bis 20 Minuten ausgekocht (nicht nur
abgebrüht!) und nach Geschmack mit
leichtem Weißwein versetzt und gesüßt,
gibt er einen sehr wohlschmeckenden
und fein duftenden Tee, ohne die
schädlichen Wirkungen des chinestschen
Tees. Daheimleser in Lfterr.-Schlefien.

Frage.

Wodurch erhält ein blindgewordenes Perlen-
alsband seinen urspriinaltchen Glanz wieder?
auf Tatsache, daft e

Seruht «s

er Personrn gibt.

bei denen das Tragen der Halsbandes geiiügt
um den alten Glanz wieder hervorzurusen?

E. v. R. tn E.

Unberechtigter Nachdruck aus dem Inhalt dieser Zeitschrift untersagt. — Übersetzungsrecht vorbehalten. — Für die Rücksendung unverlangt
eingesandter Betträge fteht dt« Schriftleituna des Dahcim nur etn, wenn dte für «tngeschriebene Briese ersorderlichen dentschen Fretmarken

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:iefe nur: An die Schriftlettung der Daheim in Berlin 80, Tauentzienstrahe 7 b, ohne Htnzufügung etnes
Daheim-Erpedition (Velhagen öt Klastng) in Leipzig, Hospitalstrabe N. — Verlag der D aheim-Erp cdttto»
(Velhageu L Klafing) in Leipzig. — Druck von Fischer tr Wittig in Letpzig.

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