im Vorjahre ihre vermittelnde und zentralisierende Tätigkeit aufgenommen, hat in einer
tabellarischen Übersicht Vereinen und Rednern die bereits abgemachten und die geplanten
Vorträge nachgewiesen, Verhandlungen mit Vereinen und Rednern geführt und einer Reihe
von Rednern praktisch verteilte geschlossene Vortragsreisen im Industriegebiet vermittelt.
Auch eine Vortrags«Nothilfe konnte eingerichtet werden. Schließen sich in diesem Jahre alle
Vortrags vereine des Industriebezirks zusammen und setzt die Vermittlung des BDK, die
im Vorjahre bei der vorgerückten Zeit nur noch in beschränktem Umfange wirksam werden
konnte, rechtzeitig, d.h. vor der endgültigen Aufstellung der einzelnen Winterprogramme ein
so wird hier eine Organisation geschaffen und ausgebaut werden können, die in einem geistig
und künstlerisch besonders aktiven Gebiet Deutschlands zur Lösung einer offenbaren Existenz«
frage des literarischen Lebens der Gegenwart in hervorragendem Maße beizutragen vermag.
Diese Zentralstelle würde alle die Arbeiten übernehmen, die bisher von den einzelnen, iso«
lierten oder nur in beschränktem Umfang im Austausch stehenden Vereinen unter sehr er«
Schwerenden Umständen jedesmal von Neuem geleistet werden mußte, also: Verhandlungen
mit namhaften Künstlern und Rednern, Umlage der Reisekosten auf die beteiligten Vereine,
Regelung des Honorars, Vereinbarung der Termine u. a. In regelmäßigen Besprechungen der
beteiligten Vereine und Organisationen werden Beschwerden und Wünsche vorgebracht,
Erfahrungen ausgetauscht, Ratschläge erteilt, Angebote gemacht. Die Aufstellung des Winter«
Programms, bisher die mühevolle Arbeit mehrerer Monate, wird das Ergebnis einer gemein«
samen Besprechung von wenigen Stunden sein. Über die gewaltige Ersparnis an Arbeit und
Geld erübrigt sich jedes Wort.
Wichtiger noch als die formale Vermittlung ist die inhaltliche Beeinflussung des Gebotenen
durch eine solche gemeinsame Organisation. Die Vortragszentrale wird natürlich nur wirk«
lieh gediegene Darbietungen von anerkannt hohem Rang nachweisen können, sie wird weder
den Aufgaben der Volksbildungsinstitute noch den Liebhabereien und Experimenten einzel«
ner wagemutiger Persönlichkeiten und Zirkel dienen dürfen. Ihr Zweck wird immer mehr
auch in der Hebung der Höhenlage des Vortragswesens unserer Gegend zu sehen sein. Schon
dadurch unterscheidet sie sich aufs schärfste von allem gewerbsmäßigen Agentur« und Ver«
mittlungswesen. Von diesem ist sie weiterhin durch die bewußte Ausschaltung aller Reklame«
artikel und Modewaren, vor allem aber dadurch getrennt, daß sie nicht dem Gewinn, sondern
nur dem Interesse der angeschlossenen Vereine und damit den wahren Bedürfnissen der Be«
völkerung dienen will.
Noch ist es Zeit an die Arbeit zu gehen. Wenig später vielleicht, und ein paar geschäfts«
tüchtige Vermittlungsunternehmen bemächtigen sich der Sache und »versorgen« das Industrie«
gebiet mit ihrer Kost. So ist die in Rede stehende Aufgabe mehr wie nur ein Gebot der Not,
mehr wie eine wirtschaftliche Pflicht, sie ist im letzten Grunde eine ideale Arbeit für Rein«
haltung und Befreiung des geistigen und künstlerischen Lebens von materiellen Instanzen.
A. Rohlfing
♦
Drucksachen, wie Satzungen usw.
werden auf Wunsch von der Geschäftsstelle, Barmen, Ruhmeshalle, zugeschickt, Anmeldungen zum Bei«
tritt in den Bund der Künste, sowie Beiträge unserer Mitglieder für die »Mitteilungen« ebendahin erbeten.
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tabellarischen Übersicht Vereinen und Rednern die bereits abgemachten und die geplanten
Vorträge nachgewiesen, Verhandlungen mit Vereinen und Rednern geführt und einer Reihe
von Rednern praktisch verteilte geschlossene Vortragsreisen im Industriegebiet vermittelt.
Auch eine Vortrags«Nothilfe konnte eingerichtet werden. Schließen sich in diesem Jahre alle
Vortrags vereine des Industriebezirks zusammen und setzt die Vermittlung des BDK, die
im Vorjahre bei der vorgerückten Zeit nur noch in beschränktem Umfange wirksam werden
konnte, rechtzeitig, d.h. vor der endgültigen Aufstellung der einzelnen Winterprogramme ein
so wird hier eine Organisation geschaffen und ausgebaut werden können, die in einem geistig
und künstlerisch besonders aktiven Gebiet Deutschlands zur Lösung einer offenbaren Existenz«
frage des literarischen Lebens der Gegenwart in hervorragendem Maße beizutragen vermag.
Diese Zentralstelle würde alle die Arbeiten übernehmen, die bisher von den einzelnen, iso«
lierten oder nur in beschränktem Umfang im Austausch stehenden Vereinen unter sehr er«
Schwerenden Umständen jedesmal von Neuem geleistet werden mußte, also: Verhandlungen
mit namhaften Künstlern und Rednern, Umlage der Reisekosten auf die beteiligten Vereine,
Regelung des Honorars, Vereinbarung der Termine u. a. In regelmäßigen Besprechungen der
beteiligten Vereine und Organisationen werden Beschwerden und Wünsche vorgebracht,
Erfahrungen ausgetauscht, Ratschläge erteilt, Angebote gemacht. Die Aufstellung des Winter«
Programms, bisher die mühevolle Arbeit mehrerer Monate, wird das Ergebnis einer gemein«
samen Besprechung von wenigen Stunden sein. Über die gewaltige Ersparnis an Arbeit und
Geld erübrigt sich jedes Wort.
Wichtiger noch als die formale Vermittlung ist die inhaltliche Beeinflussung des Gebotenen
durch eine solche gemeinsame Organisation. Die Vortragszentrale wird natürlich nur wirk«
lieh gediegene Darbietungen von anerkannt hohem Rang nachweisen können, sie wird weder
den Aufgaben der Volksbildungsinstitute noch den Liebhabereien und Experimenten einzel«
ner wagemutiger Persönlichkeiten und Zirkel dienen dürfen. Ihr Zweck wird immer mehr
auch in der Hebung der Höhenlage des Vortragswesens unserer Gegend zu sehen sein. Schon
dadurch unterscheidet sie sich aufs schärfste von allem gewerbsmäßigen Agentur« und Ver«
mittlungswesen. Von diesem ist sie weiterhin durch die bewußte Ausschaltung aller Reklame«
artikel und Modewaren, vor allem aber dadurch getrennt, daß sie nicht dem Gewinn, sondern
nur dem Interesse der angeschlossenen Vereine und damit den wahren Bedürfnissen der Be«
völkerung dienen will.
Noch ist es Zeit an die Arbeit zu gehen. Wenig später vielleicht, und ein paar geschäfts«
tüchtige Vermittlungsunternehmen bemächtigen sich der Sache und »versorgen« das Industrie«
gebiet mit ihrer Kost. So ist die in Rede stehende Aufgabe mehr wie nur ein Gebot der Not,
mehr wie eine wirtschaftliche Pflicht, sie ist im letzten Grunde eine ideale Arbeit für Rein«
haltung und Befreiung des geistigen und künstlerischen Lebens von materiellen Instanzen.
A. Rohlfing
♦
Drucksachen, wie Satzungen usw.
werden auf Wunsch von der Geschäftsstelle, Barmen, Ruhmeshalle, zugeschickt, Anmeldungen zum Bei«
tritt in den Bund der Künste, sowie Beiträge unserer Mitglieder für die »Mitteilungen« ebendahin erbeten.
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