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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 3.1921/​1922

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CHRONIK DER ZEITSCHRIFTEN
ZEITSCHRIFTEN NEUER BAU*
GESINNUNG. Die Besinnung des Kunst«
gewerbes auf seine in den einzelnen Handwerks«
techniken viel verzweigten Wurzeln bekundet
sich nicht nur in Aufrufen des Reichskunstwarts,
wertvolle Techniken nicht durch die Dezimie«
rung des Nachwuchses der Vergessenheit an«
heimfallen zu lassen, die Sammlung der Trieb«
kräfte tritt auch zutage in dem Erscheinen von
Fachzeitschriften für Sondergebiete.
Wenn Gustav Gericke nunmehr Monatshefte
für keramische Kunst unter dem Titel »Die
Kachel« und Töpferkunst« (Verlag Alb.
Lüdke«Berlin) herausgibt, so dient dies einem
Zweig urtümlichsten Bildens und Gestaltens
mit der Hand, der, wie jegliche Kunst der An«
fangsstadien der Kultur, heute vermehrter Nach«
frage begegnet. Selbst in den kleinsten hinter«
wälderischen Töpfereien regt sich heute neues
Leben, und es ist vielleicht auch aus den
Schützengräben Liebe zur bildsamen Erde und
Stolz auf werkgerechte Gestaltung hereinge«
tragen worden, die kernhafte Früchte zeitigen
müssen. Diesem Auftrieb kommt mit offenen
Händen die Not der Heiz« und Wohntechnik
entgegen. Und so begegnet gerade der Kachel«
ofen in seinen neuen Möglichkeiten wie in der
Summe historischer Erfahrungen besonders leb«
haftem Interesse. Schließlich greift das Inter«
essengebiet dieser Zeitschrift durch Baukeramik
auch auf die Architektur über.
Und deshalb sei in diesem Zusammenhang auf
das von Bruno Taut herausgegebene »Früh«
licht« (Karl Peters Verlag, Magdeburg) hinge«
wiesen. Von den bisherigen Bauzeitschriften
unterscheidet sich diese durch die Hinwendung
zu künftigen und erst keimhaften Möglichkeiten
des Bauens, zu der als erster in Deutschland

der Herausgeber wagefreudig den Mut gefunden
hat. An der Auswirkung der dringendsten Pro«
jekte gehindert, wendensich heute schöpferische
Architekten Phantasiegebilden zu, die den gan«
zen Reichtum ihrer bisher konventionell gebun«
denen Gestaltungskraft enthüllen, oder sie
suchen die materiellen Hindernisse durch neue
technische Möglichkeiten zu überwinden. Eine
nicht geringe Rolle spielt die Farbe im Vor«
Stellungsleben der jungen Baukünstler und
bahnt ihnen den Weg zu unmittelbarer Wirkung
auf das Publikum. So bringt das Frühlicht fein«
besaiteten Menschen regere Impulse, es stärkt
die Hoffnungsfreudigkeit einer Zeit, die dieses
Ansporns so sehr bedarf. M.«W.
LITERARISCHES VOM KUNSTHANDEL.
Die Galerie Flechtheim veröffentlicht ein
Frühjahrsheft ihres Querschnitts, jener amü«
santen Zusammenstellung vielfältiger Eindrücke
aus den Gebieten der zeitgenössischen Kunst
und großstädtischen Kultur, die, oft ironisch
entworfen und ebenso ironisch empfangen,
stets amüsiert, ohne zu ärgern, klärt und vor«
wärts treibt, ohne lästig zu fallen. Die Liste der
Mitarbeiter ist die gleiche wie vordem, die
Tafelrunde jener Getreuen, die, um den aktiven
Führer geschart, die Welt als stets bereiten Spie«
gel ihres Selbst anzusehen sich gewöhnte.
Eine Folge von Bilderheften gibt das Graphi«
sehe Kabinett J. B. Neumann, Berlin, heraus.
Eine sorgfältige, gewählte Folge von Abbil«
düngen unterrichtet über Gegenwärtiges und
jüngste Vergangenheit, ohne durch störenden
Text den Eindruck des Auges zu beeinträch«
tigen. Die gut gedruckten Tafeln besitzen oft
mehr Wert, als die mehr oder minder klare Aus«
lassung einseitigen Urteiles. Man kann das Ka«
binett Neumann zu dieser Folge beglückwün«
sehen. G. B.


HERAUSGEBER UND VERANTWORTLICHER SCHRIFTLEITER DR. GUIDO BAGIER IN WIESBADEN, FRESENIUSSTRASSE 17,
FERNRUF 1572. VERLAG: FEUERVERLAG WEIMAR-BOCHUM A. G. IN WEIMAR / DRUCK: HOF-BUCH. UND «STEIN.
DRUCKEREI DIETSCH & BRÜCKNER IN WEIMAR/ NACHDRUCK VERBOTEN/ALLE RECHTE VORBEHALTEN /EINSENDUNG
VON MANUSKRIPTEN NUR AN DIE SCHRIFTLEITUNG FEUER IN WIESBADEN UND NUR NACH VORHERIGER ANFRAGE.

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