9. Keramisches Fundmaterial
9.3.3.2 Scherbentypen: Kochgeschirr
Die Scherbentypen des Kochgeschirrs heben sich von der Ge-
brauchskeramik durch ihre sehr groben und charakteristischen
Magerungspartikel ab, die absichtlich zugefügt wurden, wohl um
die Gefäße feuerfest zu machen. Nach der Art ihrer Magerung
ließen sich 4 verschiedene fabrics unterscheiden, von denen nicht
eindeutig festgestellt werden kann, ob es sich um lokale Produkte
oder importierte Stücke handelt.
Die sehr porösen gelblich hellbraunen Scherben von KT 1 bis
KT 3 unterscheiden sich durch Größe und Verteilung der groben
Magerungspartikel; charakterisitisch sind bei KT 1 häufig graue,
schiefrige Partikel, die in KT 2 etwas feiner und in KT 3 besonders
dicht und groß sind; KTE 4 zeigt die reduzierend gebrannte Va-
riante.
9.3.3.3 Formenkatalog: Gebrauchskeramik
9.3.3.3.1 Krüge
Krüge mit schmalem Hals und trichterförmigem Rand
Kat. Nr.: K 319-K 321
Der Rand ist vom schmalem Hals trichterförmig ausgebogen und
entweder verdickt (K 319, K 320) oder flachrandartig ausgebildet
(K 321).
Krüge (Tischamphoren) mit trichterförmiger Mündung und
gewölbter Lippe: K 322
Der als weite, trichterförmige Mündung gestaltete Halsteil ist
konvex gewölbt, die Lippe ist nach außen umgebogen und ge-
wölbt. Nur drei Fragmente aus SE 94 zeigen diese Variante von
Gefäßen, bei denen der Rand mit einem dünnen Überzug ver-
sehen ist. Trichterförmige weite Mündungen kommen in der at-
tischen Typologie bei Tischamphoren mit feinen Scherben und
streifiger Überfärbung vor, die in frühhellenistische Zeit datiert
werden. Für diese Gefäße wird kultische Verwendung vorge-
schlagen1610. Die Randvariante findet jedoch dort keine genauen
Entsprechungen.
Krüge mit profiliertem Trichterrand (Typentaf. 12)
Kat. Nr.: K 3, K 10, K 15-K 18, K 72, K 101, K 49-K 51,
K 336-K 344, K 624, K 657, K 674, K 738, K 798
Der Rand ist ausgebogen und verdickt sich kontinuierlich, er ist
vom Hals innen und außen durch eine stufige Profilierung abge-
setzt. Ein bis zwei massive Bandhenkel setzen in Höhe der Pro-
filierung an und führen zur Schulter des bauchigen Gefäßes. Die
charakteristische Randform stellt im vorliegenden Material die
häufigste Krugrandform dar. Der Rand tritt in verschiedenen Di-
mensionen und Varianten auf, die auch auf funktionelle Unter-
schiede der Gefäße hinweisen könnten.
Bei Variante 1 ist der stark ausgebogen Rand wulstartig verdickt
und kann an der Innenseite eingesattelt sein, er biegt von einem
schmalen Hals aus. Fragment K 1 aus SE 102 lässt einen kurzen
schmalen Hals auf einem bauchigen Gefäßkörper erkennen.
Variante 2 zeigt die gleiche Randform, die jedoch von einem
breiten Hals ausgeht. Der Rand ist oft schwarz oder rot überfärbt.
Bei Variante 3 ist der Rand nur mäßig ausgebogen und verdickt
und sitzt auf einem breiten Hals.
Bei Variante 4 verläuft der Rand nahezu vertikal, die Verdickung
ist nur wenig ausgeprägt, der Hals zylindrisch.
Graphik. 14: Gebrauchskeramik und Küchenware in SE 94: Anzahl und Anteil der Formen nach Randfragmenten
1610 Vgl. Rotroff 2006a, 87, Amphora Fonn 4 bes. Nr. 126 Abb. 20 Taf. 19.
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9.3.3.2 Scherbentypen: Kochgeschirr
Die Scherbentypen des Kochgeschirrs heben sich von der Ge-
brauchskeramik durch ihre sehr groben und charakteristischen
Magerungspartikel ab, die absichtlich zugefügt wurden, wohl um
die Gefäße feuerfest zu machen. Nach der Art ihrer Magerung
ließen sich 4 verschiedene fabrics unterscheiden, von denen nicht
eindeutig festgestellt werden kann, ob es sich um lokale Produkte
oder importierte Stücke handelt.
Die sehr porösen gelblich hellbraunen Scherben von KT 1 bis
KT 3 unterscheiden sich durch Größe und Verteilung der groben
Magerungspartikel; charakterisitisch sind bei KT 1 häufig graue,
schiefrige Partikel, die in KT 2 etwas feiner und in KT 3 besonders
dicht und groß sind; KTE 4 zeigt die reduzierend gebrannte Va-
riante.
9.3.3.3 Formenkatalog: Gebrauchskeramik
9.3.3.3.1 Krüge
Krüge mit schmalem Hals und trichterförmigem Rand
Kat. Nr.: K 319-K 321
Der Rand ist vom schmalem Hals trichterförmig ausgebogen und
entweder verdickt (K 319, K 320) oder flachrandartig ausgebildet
(K 321).
Krüge (Tischamphoren) mit trichterförmiger Mündung und
gewölbter Lippe: K 322
Der als weite, trichterförmige Mündung gestaltete Halsteil ist
konvex gewölbt, die Lippe ist nach außen umgebogen und ge-
wölbt. Nur drei Fragmente aus SE 94 zeigen diese Variante von
Gefäßen, bei denen der Rand mit einem dünnen Überzug ver-
sehen ist. Trichterförmige weite Mündungen kommen in der at-
tischen Typologie bei Tischamphoren mit feinen Scherben und
streifiger Überfärbung vor, die in frühhellenistische Zeit datiert
werden. Für diese Gefäße wird kultische Verwendung vorge-
schlagen1610. Die Randvariante findet jedoch dort keine genauen
Entsprechungen.
Krüge mit profiliertem Trichterrand (Typentaf. 12)
Kat. Nr.: K 3, K 10, K 15-K 18, K 72, K 101, K 49-K 51,
K 336-K 344, K 624, K 657, K 674, K 738, K 798
Der Rand ist ausgebogen und verdickt sich kontinuierlich, er ist
vom Hals innen und außen durch eine stufige Profilierung abge-
setzt. Ein bis zwei massive Bandhenkel setzen in Höhe der Pro-
filierung an und führen zur Schulter des bauchigen Gefäßes. Die
charakteristische Randform stellt im vorliegenden Material die
häufigste Krugrandform dar. Der Rand tritt in verschiedenen Di-
mensionen und Varianten auf, die auch auf funktionelle Unter-
schiede der Gefäße hinweisen könnten.
Bei Variante 1 ist der stark ausgebogen Rand wulstartig verdickt
und kann an der Innenseite eingesattelt sein, er biegt von einem
schmalen Hals aus. Fragment K 1 aus SE 102 lässt einen kurzen
schmalen Hals auf einem bauchigen Gefäßkörper erkennen.
Variante 2 zeigt die gleiche Randform, die jedoch von einem
breiten Hals ausgeht. Der Rand ist oft schwarz oder rot überfärbt.
Bei Variante 3 ist der Rand nur mäßig ausgebogen und verdickt
und sitzt auf einem breiten Hals.
Bei Variante 4 verläuft der Rand nahezu vertikal, die Verdickung
ist nur wenig ausgeprägt, der Hals zylindrisch.
Graphik. 14: Gebrauchskeramik und Küchenware in SE 94: Anzahl und Anteil der Formen nach Randfragmenten
1610 Vgl. Rotroff 2006a, 87, Amphora Fonn 4 bes. Nr. 126 Abb. 20 Taf. 19.
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