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Fiechter, Ernst Robert
Der Tempel der Aphaia auf Aegina — München, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.4284#0010
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DER TEMPEL DER APHAIA

Während dieses Aufenthaltes ist ein Streifzug hinauf zum Heiligtum nicht nur nicht
unmöglich, sondern wahrscheinlich. Schon auf der Herreise*) hatte das persische Heer
überall, wo es landete, Feuer und Zerstörung angerichtet, so auch wahrscheinlich auf
Aigina, das ja der vor Athen lagernden Flotte zunächst war.

Der Neubau wurde von den Aigineten in bedeutend grösserem Umfange unter-
nommen. Der Tempel selbst wird nicht wesentlich grösser angelegt, wohl aber die
Terrasse um denselben, ein neues Propylon und neue Nebenbauten.

Die Reste der alten Bauten verschwinden in der Aufschüttung oder werden
teilweise wieder verwendet, ein Teil wandert in den südlichen Terrassenbau. Wahr-
scheinlich ist die Ostterrassenmauer zuerst entstanden. Hinter ihr lagen alle feineren
Reste der alten Bauten. Im Laufe der folgenden Jahre, vielleicht nach mehrfachen
Unterbrechungen, wird der Tempel errichtet und mit seinem reichen plastischen Schmuck
verziert. Die völlige Fertigstellung des Baues fällt etwa in das dritte Jahrzehnt des
fünften Jahrhunderts.

Die Bezeichnung des Heiligtums hat früher vielfach geschwankt. Fs wurde sowohl
dem Zeus Panhellenius (Pausanias II, 30,3) als der Athena zugeschrieben. In neuerer
Zeit auch dem Herakles.1**) Die erwähnte Inschrift hat nun die Streitfragen gelöst, auf
die hier einzugehen nicht am Platze ist. Ueber die Göttin Aphaia hat Furtwängler
im Sitzungsberichte der Kgl. Bayer. Akademie der Wissenschaften vom Jahre 1901 eine
längere Mitteilung gebracht. Ich darf hiemit wohl auf diese verweisen.

*) Vergl. W. Dörpfeld, Athen. Mitteil., 1884, pag. 336.
**) Vergl. Furtwängler: Beschr. der Gl. 1900, pag. S6 (Xenophon Hellen. 5. 1. 10).





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