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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0090
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DAS LAURIONGEBIRG.

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beincn an bis etwa 2 Zoll vor der Spitze des Schweifes
reihen sich diese Streifen wie Perlen eines Ringes an einan-
der, doch nicht bis zur untern Fläche. Der Bauch and letzte
Tlieil des Schweifes ist blassgelb. Der Kopf ist klein und
konisch, der Körper dick und läuft von den Hinterlasse»
an schnell abnehmend zum spitzen Schweif. Sie sind etwas
langsam in ihren Bewegungen; es ist Stellio caspicus. Ausser
ihnen fanden sich noch dicke schwarze Käfer unter den Stei-
nen (Pimelia 4collis).

Eine halbe Stunde nördlich von hier gelangt man zu
einem verlassneu Hause ohne Dach, dabei war ein schönes
Feld und ein guter tiefer Brunnen. Noch }, Stunde weiter
kommt man wieder an ein verlassnes kleines Haus, bei wel-
chem ein schön mit weissem Marmor cingefasster alter Brun-
nen sich beiludet, auf dem fruchtbaren Felde dabei stehen
zwei etwa \\ Lr. hohe dünne Marmorsäulen. Das Thal, in
welchem wir uns jetzt befanden, nennt man Sinde'rlna. Hier
und auf der jetzigen ganzen Tour zeigte sich keine Spur von
Bergbau, da die geognostischen Verhältnisse, welche den
Laürisclien Bergbau bedingen, fehlen, wohl aber ist dieser
an das Laurische Gebirg westlich angrenzende Landstrich
recht fruchtbar und jeder Brunnen gibt gutes Wasser. Der
allgemein östliche Fall des Glimmerschiefergebirges, was auf
dieser Seite wasserhaltig ist, gibt Hoffnung im östlichen Theil,
also im Laurion- und Thcriko-Gebirge, an gut gewählten
Punkten mit der nöthigen Beharrlichkeit Wasser zu erbohren,
was früher oder später dort so nöthig sein wird.

Ich wandte mich nun östlich, überschritt einen kleinen
Bergrücken und bog dann rechts ab, in das kleine Seitenthal
der Camara dissenterina, von welchem ich schon früher sprach
(Seite 60.). Ehe ich aber das Laurische Gebirg verlasse,
muss ich noch erwähnen, dass es auch auf der südöstlich
dem Thorikos-Hafen vorliegenden, ein Paar Stunden langen,
aber etwa nur \ Stunde breiten Insel Makro, sonst Ilelenen-
Insel genannt (weil Paris die entführte Helena dort zum er-
sten Mal umarmte, wovon sich jedoch keine Spur mehr fin-
 
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