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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0116
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DER MEERSCHAUM BEI THEBEN.

A.11 der Nordseite einer mächtigen' geschichteten Conglo-
meralablagerung, welche den bedeutenden Bergrücken bildet,
den man von Süden her nach Theben überschreiten muss,
baueten die Türken viel auf Meerschaum; hauptsächlich in
dem Hügel J Stunde östlich von Theben, kurz vor dem klei-
nen Dorfe Ajio Theodoro, von welchem er durch eine enge
Thalschlucht getrennt ist. Er streckt sich nördlich bis au die
Ebene vor. Westlich zieht sich ein ähnlicher Hügel bis an
die Ebene, auch in ihm findet sich Meerschaum; er ist aber
noch wenig umgestört. Noch westlicher streckt sich ein drit-
ter Hügel vor, auf welchem Theben liegt.

Jenen Hügel, in welchem der Hauptbau war, nennt man
StrongTli, wegen der kreisrunden Bingen der vielen kleinen
Schächte, welche die Türken wenige Lachter von einander
abteufen, von einem zum andern den Meerschaum ausbauen
und dann wieder zusammenbrechen Hessen. Nur ein einziger
ist noch offen, er war rund, etwa 3 Lr. tief, zwar unten
etwas verbrochen, aber der Abbau war nördlich und westlich
noch gegen 3 Lr. weit offen. Man konnte in ihm am besten
das Vorkommen des Meerschaumes beobachten. Er ist haupt-
sächlich aus einer Conglomeratbank genommen, welche 30° in
Nord fällt und gegen 1 Lr. mächtig ansteht; es zeigten sich
in ihr noch hin und wieder einzelne Stücke Meerschaum, die
mit grosser Vorsicht herausgenommen werden mussten, denn
das Dach war nicht mehr ganz und zum Abstürzen bereit.
 
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