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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0417
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RKISE VON PATRAS

Patras ist Landungsplatz für die, welche aus Italien und
dem adriatischen Meere kommen, und wird bei Ruhe und
Frieden bald wieder gross und blühend werden. Es bat
keinen eigentlichen Hafen und Scbiffe sind nur sieber, wenn
ihre Taue und Anker sicher sind, aber dennoch liegen hier
stets eine Menge meist Ilandelsfalirzeuge. England, Frank-
reich und Oesterreich haben in Patras Consuln.

Nachdem die nöthigsten Vorkehrungen zu einer Bereisung
der Gebirge des nördlichen Tbeils von Arkadien beendigt
waren, begab ich mich auf den Weg nach Diwri, wo, amt-
licher Anzeige nach, Gold im Gebirge aufgefunden worden
war; ein solcher Punkt musste untersucht werden, es hätte
ja wahr sein können, da Gold sich in allen Gebirgsforma-
zionen findet.

Reise von Patras nach Diwri.

Den Oct. verliess ich Patras und wandte mich südlich,
durch den obern Theil der erwähnten Ebene. Vom Fusse
des Gebirges mussten wir einen steilen Abbang erklimmen.
Auf der Hälfte des Berges befindet sich eine Quelle mit
sehr gutem Wasser; von da gebt es bald zwischen den Bergen
hin. Westlich über einer Thalschlucht sieht man am steilen
Vorsprunge eines sich nach der Ebene streckenden Berges
einige Lieberreste einer alten Burg, die wegen ihrer Festigkeit
Sidero Kastron (Eisenburg) genannt wurde, aber sowenig wie
Eisen der Zerstörung widerstand. Weiterhin kommt im dichten
grauen Kalkstein ein Sandsteinlager vor; dieser Sandstein ist
grobkörnig und hat wenig Zusammenhalt, auch der Kalkstein
in seiner Nähe ist sandig. Er könnte Wetzsteine gröberer Art
geben. Der Weg führt zwischen dürren Bergkuppen durch;
links in einem kleinen Gebirgsthale sieht man 5 bis 6 Häuser.
Unter dem dichten Kalkstein liegt das rothe eisenkieselige
Gestein, es ist hier dünn geschichtet und fällt meist 30°
in Ost; so ist auch früher der allgemeine Fall der Schichtung
 
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