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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0549
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Nadelhölzer
i'ür Griechenland zur Cultur emnfelilenswerth.

Pinus strobus. Die Weymut h skiefer.

Sie würde in Romelien gut gedeihen und ist wegen ihres schnellen
Wachsthuius zu empfehlen. Ihr natürlicher Standort ist in Thälern zwi-
schen hohen Bergen, an den Seiten der Flüsse und Bäche. Sie liebt
einen lehmigen, mit Sand oder Gerollen gemischten, nahrhaften Boden,
der eher locker und feucht, als fest und trocken und wegen der Pfahl-
wurzel wenigstens einige Fuss tief sein muss, dann aber wächst sie
auch ungemein schnell. Ihr Vaterland ist das kühlere Nordamerika.
Sie wird in 80 bis 100 Jahren 120 bis 150 Fuss hoch und beträchtlich
stark; v. Wangenheim sah ältere Stämme, die 200 Fuss hoch waren
und 4 bis 5 Fuss im Durchmesser hatten.

Das Holz ist weissgelblich, ziemlich feinfaserig, nissig hart, voll
feines, flüchtiges Harz; es lässt sich gut verarbeiten und wird dann
glatt und glänzend. Als Bauholz im Trocknen ist es vorzüglich gut,
und wird als gutes Werk- und Stabholz geschätzt. Als Brenn- und
Kohl-Holz kommt es der gemeinen Fichte gleich. — Sie liefert die
grössten Masten. — Das Harz giebt sehr guten Terpentin.

Pinus larix« Der gemeine L är ch en b a um.
Sie ist für die Hochgebirge von Arkadien, Achäja, Romelien und
Kuböa wegen ihres schnellen Wachsthums zu empfehlen. Sie liebt eine
hohe, kühle, vor heftigem Wind geschützte Lage und einen Iockern mit
Sand und Dammerde gemengten und wegen der Pfahlwurzel etwas tief-
gründigen Boden; nasser oder fester Boden ist ihr ganz zuw ider. Sie wird
in 60 bis 80 Jahren 80 bis 100 Fuss hoch und bedeutend stark. Nachher
wächst sie langsam und das Holz nimmt mehr an Güte als an Masse zu.

Der Blüthenstaub giebt den Bienen Wachs. — Die Rinde der
nicht zu alten Bäume kann zu Gerberlohe und zum Braunfärben benutzt
werden. — Das Harz liefert den sogenannten venetianischen Terpentin.
— Der Lärchens chw amm, Agaricus laricinus , ist officinel. — Das
Holz ist in der Jugend weisslich und nicht viel werth, im Alter aber
röthlich, fest, elastisch und sehr dauerhaft. Als Bauholz in's Trockne
und in's Nasse ist es dann ganz vorzüglich, also für Schiffe, Häuser,
Mühlwellen, Salinen, Gruben u. s. w. ; im Wasser ist es dauerhafter
als Erlen- und Eichenholz. Als Nutzholz kann es wie das von andern
Nadelhölzern verwendet werden. Als Brenn- und Kohlholz verhält es sich
zum buchenen wie 76 zu 100.

Ben ecke. Ueber den Lerchenbaum. Hannover 1828.

I. C. A. Blauel. Ueber den Mangel des Holzes u.s. w.; als Ersatz,
Cultur desLerchenbau.mes u. der Weymuthskiefer. Ilmenau 1830. 36.
 
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