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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0624
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II FRUCHTBÄÜME.

OliEA.

O. EUROPAKA SYLVESTRIS. 'Ekcda ctygcda, Diosk. 'AyQiosha, ngr.
Jabau Zeitan Agagi, türk. Der wilde Oelbaum.

Er ist in ganz Griechenland verbreitet, besonders auf den
Inseln, -wächst au den Abhängen niedrer Berge und Hügel,
besonders da, wo sich kleine Schluchten und Einbuchtungen öff-
nen und nimmt mit steinigem, dürrem Boden vorlieb. Der
Mythe nach brachte ihn Herakles zuerst aus Taurien, damit
er am sarönischen Meerbusen sich seine Keule davon schnei-
den könne.

Wo er ungestört wachsen kann, was freilich selten genug
ist, bildet er kleine Bäume von 10 bis 12 Fuss Höhe und 4
bis 5 Zoll Durchmesser. Man erkennt ihn schon von weitem
an seinen schmälern und dunkler grünen Blättern, als die des
zahmen Oelbaumes. Seine Früchte sind klein, ungeniessbar
und geben so sehr wenig Oel, dass sie nicht benutzt wer-
den können.

Wenn man im Freien übernachtet, wo nur grünes Ge-
hölz steht, und es an dürrem Holz fürs Feuer fehlt, so ist
man sehr froh wilden Oelbaum zu finden, da sein Holz vor
allen andern, frisch und voll Saft abgehauen, dennoch gut
brennt, es kommt dann ein brauner, bitterer Saft heraus,
der sich leicht entzündet.

Er treibt häufig lange, schlanke, gerade Schösslinge, aus
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