Fielding, Sarah; Fielding, Henry; Pauli, Joachim [Bearb.]: Die geraubte Einsiedlerin oder Ophelia: mit Kupfern (2. Theil) (Berlin: bey Joachim Pauli, Buchhändler, 1767) [VD18 90795679]

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schiene, sie solche ihrem Gedächtniß wieder vor-
halten müste; Sie forderte gleichsam nach Wech-
sel »Recht von ihr, daß sie sich ihrer Haus-
Geschäfte annehmen, und allem, was ihr in
den Sinn kam zu Gefallen leben muste, so
bald sie ihre Thorheiten derselben zu vernehmen
gab. Die Leidenschaften der Marquisin wa-
ren ungemein heftig, und sie ließ derselben ztt
keiner. Zeit mehr den Zügel schiessen, als wenn
sie ihre unglückliche Muhme zum besten haben
wolle, von welcher sie wüste, daß sie alles zu
leiden gezwungen wäre, weil sie keine andere
Hülfe hatte.
Diese Unglückselige erkaufte also ihren Un-
terhalt dadurch, daß sie sich der niederträchtige
sten Sclawerey unterwarf. Aber sie war viel
zu eitel dazu, daß sie andere Mittel sich der
Dürftigkeit zu entziehen, zur Hand nehmen
sollen; ich will sagen; sie war derjenigen Art
von Thorheik ergeben, die gebückt kriechet,
dem E'ende zu entgehen, und nicht wie die in
Warheit erhabene Seelen beschaffen, die sich
der Wicderwärtigkeit entgegen stellen,
Die Eigenschaft so die Herner an sich hatte,
demüthigte sie bis zur Besänftigung der Aus-
schwerffungen der Marquise, und senckte sich
bis zur niederträchtigsten SchMeicheley hinab,
die mit einem Blick der Augen über sich herr-
schen ließ. Anstatt, daß sie mit Macht
ihren Wlllen beugen und anders lencken sollen,
hatte sie das Vermögen frey zu dencken verkeh-
ren, welches em Vortheil ist, dessen die ge-
wöhnte