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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 1/2) — Leipzig, 1797 [VD18 90589157]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34276#0072
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60 Erstes Buch. Achtes Kapitel.

waren, in Flammcs rn sitzen. Auf mich machte
es wenigstens diesen Eindruck. Die Musik,
der Tanz, der Wein und die schlüpfrigen Ge-
spräche , welches alles mein armer guter Vater
unschuldigerweise mirmachte, erregten in mir
Empfindungen, die ich zeitlebens zn bereuen,
Ursache haben werde. Ich wünschte, daß es
mein, und nicht meiner Schwester Hochzeittag
sepn möchte.
Hebbers, der Bösewicht, tanzte mit mir,
und säumte nicht diese Gelegenheit zn nutzen.
Kurz, der fürchterliche Abend erschien. Mein
Vater hatte, wider seine Gewohnheit, ein
Glaßchm über dm Durst getrunken; die meisten
übrigen Mannspersonen befanden sich in dem-
selben Falle. Ich selbst trank mehr, als ich
sonst gewohnt war, und dieß war genung mich
Zu erhitzen, obgleich nicht ganz außer Faßung
zn bringen. Ich vcrlohr meine gewöhnliche
Schlafgesellin, meine Schwester,— und nun
wcrdcm sie sich das übrige silbst denken können
<— kurz der Bösewicht fand Mitte! sich in mein
Schlafzimmer Zu schleichen, und ich — ward
unglücklich.
Zwey Monate lang wurde dieser schändliche
Umgang fortgesetzt, und schon damahls bezahlte
ich mein lasterhaftes nur halb empfundenes
Vergnügen mit einem mrr allzutheuenr Preiste,
nehmbch mit Furcht und unaufhörlichen Schre-
cken. Aber Gott! was hat es mich nicht
 
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