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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 1/2) — Leipzig, 1797 [VD18 90589157]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34276#0071
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Erstes Buch. Achtes Kapitel. 59
gerieth, und die höchste Unruhe über dm Auf-
schub seines Glücks bezeigte, erwähnte er sehr
selten das Wort Heurath, nnv nie bat er
irgend eine Zeit dafür zu bestimmen. Wahr-
haftig, Mädchen können nicht vorsichtig genug
gegen solche Liebhaber fern. Gesetzt auch, daß
manche meines Geschlechis eine so e-habens
Tugend besäße, die sie für jede Versuchung
sicherte, so sind doch, fürchte ich, die weinen
der Macht des Mannes, dem sie ihre Liebe ge-
standen haben, zu sehr unterworfen. Was
man auf einem grnen Fuße stehen nennt, heißt
vielleicht auf einem sehr gefährlichen stehen, und
ein Mädchen, die emmah! ihrs Einwilligung Zn
einer Heurath gegeben hat, ist vor der Hochzeit
selten ganz vor Gefahr sicher.
Und nun, Freund, eile ich zu den Zeit-
punkt meines Unglücks. Wir hatten eine Hoch-
zeit in unserer Familie. Meine musikalische
Schwester wurde an einen eben so musikalischen
jungen Mann verheurathet. Sie können sich
leicht vorstellen, daß, Key einem solchen Paare,
unter andern Feysrüchkeiten, auch ein Ball
seyn mußte. Ach, Herr Kapital», hier sollt;
mir die Bescheidenheit verbieten, Ihnen Zu er-
zählen, was dabey vorging. Aber was Be-
scheidenheit? Habe ich wohl Noch einen An-
spruch darauf zu machen? Alles schickre sich
damahls so, als wenn es recht darauf angelegt
gewesen wäre, alle Frauenzimmer, die nur da
 
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