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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 1/2) — Leipzig, 1797 [VD18 90589157]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34276#0094
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82 Erstes Buch. Zehntes Kapitel.
und wo ist alsdenn der falsche Eid, ich bitte
Sie? Und wenn denn auch der Richter stren-
ger als gewöhnlich ist, nun was ists denn wei-
ter, wenn ers auch küßt? Isis wohl was an-
ders als ein wenig Kalbfell? Das muß doch
wahrlich ein sehr schlechter Christ senn, der
nicht einmahl so viel thnn will, das Leben
irgend eines seiner Nebsnchristeu, und vollends
das einer so schönen Dams zu erhalten. Wen«
wir unsre Sache nur einigermaßen auf einer
leidlichen Seite vorstellen können, so werden
gewiß so vorzügliche Reitze, bey dem Richter
sowohl, als Key den Geschwornen sehr viel ver-
mögen.
Der letzte Theil dieser Rede machte, trotz
dem Munde, ans welchem sie kam, drß Miß
Matthews vieles von dem Unwillen Zurückyielr,
der bey dem ersten Thei! derselben in ihr rege zu
werden begann. Sie antwortete lächelnd: mein
Herr, Sie zeigen sich hier als einen großen
Kasuisten, aber wir haben nicht ubrhig, dar-
über weiter Zu disputiren, denn wenn fünfzig
Pfund Zur Rettung meines Lebens erfordert
werden, so maß ich versichern, daß mir eine
solche Summe nicht Zn Gebote steht. Das
wenige Geld in meiner Tasche ist mein ganzer
Reichthrrm, und ich werde eben nicht sihr ver-
schwenderisch damit styn dürfen.
Murphy. Kommen Sie, kommen Sie,
 
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