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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 1/2) — Leipzig, 1797 [VD18 90589157]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34276#0112
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Ivo ZweyteS Buch. Zweykes Kapitel.
Hand, und rief: o Emilie, länger halt ichs
nicht ans. Sie sind die einzige Beherrscherin
meines Herzens, Sie sind die Gottheit, die ich
andere. Ich fuhr noch einige Minuten in die-
sem Tone fort, bis endlich ein Strom von
streitenden Leidenschaften, verbunden mir einer
so schnellen Ueberraschnng sich ihrer zarten Le-
bensgeister bemächtigten, und sie wie.todt in
meine Armen sank.
Unmöglich kann ich Ihnen beschreiben, was
ich empfand, bis sie wieder zu sich kam.
Miß Matthews. Das haben Sie gar
nicht nörhjg. O glückliche Emilie, warum
wurde ich nicht mit einer solchen Liebe bese-
liget.
Booth. Eine genaue Beschreibung deS
darauffolgenden zärtlichen Auftritts dürfen Sie
nicht von mir erwarten, Miß. Ich war meiner
damahls nicht so sehr mächtig, als daß ich mich
itzt auf alles besinnen könnte. Es sey also
genug, Ihnen zu sagen, daß eben das Betragen,
worüber Emilie so mißvergnügt war, ehe sie
die Beweaungsgründe dazu kannte, nun, da
sie sie erfuhr, dazu deytruq ihre Liebe zu mir zu
erhöhen, und es gefiel ihr dieses Betragen groß-
müthig zu nennen.
Miß Matthews. Großmüthig! ja würk-
licb, das war co so sehr, daß cs die menschliche
Natur übe:traf. Ich zweifle daran, ob Sie
jemahlö Ihres gleichen gehabt haben.
 
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