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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 1/2) — Leipzig, 1797 [VD18 90589157]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34276#0172
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i6o Drittes Buch. Zweytes Kapitel.
stellte, beruhigt mich jetzt. Nun sehe ich, daß
ich bloß meme Schwachheit durch deine Starks
zu unterstützen, bloß meine Schmerzen durch
die deinigen lindern wollte. Glaub' mir, Theus
erster, ich schäme mich vor mir selbst.
Jetzt faßte ich meine Ermlie mit einem Ent-
zücken in meins Arme, das sich unmöglich
mit Wortcn ausdrücken laßt. Ich nannte sie
meine Heldin, und gewiß, kein Weib konnte
je diesen Namen mehr verdienen. Lange blie-
ben wir sprachlos und fest in einander verschlun-
gen stcbn.
O ich fühle es, sagte ihier Miß Mattbews
mir eurem Seufzer, daß es gewiße Augenblicke
im menschlichen deöen gubt, die es verdienen mit
ganzen Welten erkauft zu werden!
Endlich kam ver unglückliche Morgen. Ich
bemühete mich die peinlichen Empfindungen
meiner Seele zu verbergen und äußerst munter
zu scheinen. Emilie spielte dieselbe Rolle. Mit
dies-n angenommenen Cbaracteren begaoen wir
uns z:r den Unsrigen zum Ml-stücke, zu ihren
Frühstück nämlich, denn wir beyde waren bereits
satt. Oer Docror batte schon über eine Stunde
mir meiner Schwiegermutter gesprochen, und
siezu meinerAbreisevorzubereitsngesncht. Nun-
mehr gebrauchte er seine ganze Geschicklichkeit,
»nn die M me trostlose Emilie auszurichreu. Ec
rhttt diefts nicht ettvan durch bittere Ausfälle
auf die Thvrheit des Kummers, oder durch
 
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