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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 1/2) — Leipzig, 1797 [VD18 90589157]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34276#0175
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Drittes Buch. Zweykes Kapitel. i6z

Meister darinnen. Er weiß so gut, wenn er
besänftigen, wenn er ernsthafte Vorstellung
brauchen, und wenn «r lächerlich machen soll,
daß er nie eines dieser Mittel zur Unzeit ge-
braucht, wie das gemeiniglich von den Seelen-
ärzten zu geschehen pflegt, und zu deßen Ver-
meidung eine starke Veurtheiluugskraft und
nicht wenig Geschicklichkeit erforderlich ist.
Der Doctor bemühete sich hauptsächlich die
Gefahren bey einer Belagerung lächerlich zu
machen, und dieß glückte ihm so gut, daß er
zuweilen selbst Emilien ein Lächeln abzwang.
Was sie aber am meisten auftichtete, waren die
Gründe, wodurch er ihr meine baldige, wenn
auch nicht unmittelbare Iurückkunft wahrschein-
lich zu machen suchte. Man vermuthe allge-
mein, sagte er, daß der Ort schon eingenom-
men seyn würde, ehe wir hinkamen, und daß
wir auf diesen Fall für weiter nichts zu sorgen
haben würden, als je eher, je lieber zurück
zu kehren.
Emilieswurde durch diese Kunstgriffe so ein-
geschläfert, daß sie den Tag viel bester zubrachte,
als ich anfangs vermuthete. Zwar hatte der
Doctor den S-olz nicht in dem Grade rege ma-
chen können, um die Liebe zu besiegen, irrdesten
erhob er ihn doch genug, um ihn der letztern ent-
gegen setzen zu können, so daß sich meine Emilie
endlich schmeichelte, daß ihre Vernunft — um
in der Sprache ocr Mi: zu reden — einen
 
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