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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 1/2) — Leipzig, 1797 [VD18 90589157]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34276#0179
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Drittes Buch. Drittes Kapitel. 167
eine ganze Weile, ehe ich mir selbst einmahl
recht erlaubte, mich umzusehen. Da ich aber
nunmehr auf die Spitze eines Hügels kam,
welches, wie ich wußte, die letzte Stclle war,
von welcher ich der, Mistreß Harris Hauß sehen
konnte, so verließ mich mein Muth. Ich hielt still,
und sah Zurück. Soll ich Ihnen sagen, was
ich in diesem Augenblicke empfand? Es dräng-
ten sich auf eirmrahl so viel süße Erinnerungen
vor meine Seele, daß sie, wenn ich mich so
ausdrücken darf, mein Herz fast ganz zerrißen.
In der Eile und in der Verwirrung hatte ich
das liebe Kästchen vergeßen. Anfänglich war
ich willens zurück zu reuten, und es zu hohlen,
aber die Folgen davon stellten sich mir zu leb-
haft dar. Ich entschloß mich daher meinen
Bedienten zurück zu schicker;, und indessen lang-
sam fort Zu reuten. Er kam sogleich meinem
Befehle nach, und nachdem ich meine Augen
noch eine Zeitlang mit dem entzückenden und
mein Herz so innig rührenden Anblick geweidet
hatte, so wendete ich endlich mein Pferd um,
um den Hügel hinabzursuten. Kaum war ich
einige hundert Schritte weit geritten, so siel
mir -ein, daß ich ja keine Zeit verlckhren würde,
wenn ich meiner Neigung noch einmahl nach-
ginge. Ich kehrte also wieder um, und heftete
meine Blicke noch einmahl mit eben dem
schmerzhaften ^Vergnügen auf Emiliens Woh-
nung. Endlich kam mein Bursche zurück und
 
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