r6Z Drittes Buch. Drittes Kapitel.
brachte mir das Kästchen, nebst der Nachricht,
daß Emilie noch in eben dem Aßen Schlummer
läge, worinnen ich sie verlaßen hatte. Nun wen«
dete ich mein Pferd zum letztenmahle, und setzte
meine Reise, mit dem größten Muthe, fort.
Ich bemerkte, daß mein Bedienter bry
seiner Iurückkunst — doch ehe ich weiter er-
zähle, muß ich Ihnen erst sagen, wer er war.
ES war niemand anders, als der erwähnte
Milchbruder meiner Emilie. Dieser junge
Mensch hatte sichs vorgenommen, in den Krieg
zu gehen, und bezeigte ein großes Verlangen,
unter mir zu dienen. Der Doctor entließ ihn
willig aus seinen Diensten; seine Mutter gab
endlich seinen Bitten nach, und ich ließ mich
leicht bewegen, einen der schönsten jungen Leute
in England in meine Dienste zu nehmen.
Sie können leicht denken, daß ich gegen
einen Menschen, der mit Emilien an einer
Brust getrunken hatte, etwas parteyisch war.
Ich hatte zwar, da er das Regiment noch nicht
einmal)! gesehen hatte, keine Gelegenheit ge-
habt, ihm besondere Beweise meinet Wohl-
wollens zu geben. Ich brauchte ihn jetzt als
Bedienten, und begegnete ihm mit aller der Za, t-
lichkcit, die inan gegen einen Untergebenen
nur haben kann.
Als ich im Begriffe war meine Stelle zu
vertauschen, war der arme Bursche ganz nieder-
geschlagen, denn er besorgte, er würde sich nun
brachte mir das Kästchen, nebst der Nachricht,
daß Emilie noch in eben dem Aßen Schlummer
läge, worinnen ich sie verlaßen hatte. Nun wen«
dete ich mein Pferd zum letztenmahle, und setzte
meine Reise, mit dem größten Muthe, fort.
Ich bemerkte, daß mein Bedienter bry
seiner Iurückkunst — doch ehe ich weiter er-
zähle, muß ich Ihnen erst sagen, wer er war.
ES war niemand anders, als der erwähnte
Milchbruder meiner Emilie. Dieser junge
Mensch hatte sichs vorgenommen, in den Krieg
zu gehen, und bezeigte ein großes Verlangen,
unter mir zu dienen. Der Doctor entließ ihn
willig aus seinen Diensten; seine Mutter gab
endlich seinen Bitten nach, und ich ließ mich
leicht bewegen, einen der schönsten jungen Leute
in England in meine Dienste zu nehmen.
Sie können leicht denken, daß ich gegen
einen Menschen, der mit Emilien an einer
Brust getrunken hatte, etwas parteyisch war.
Ich hatte zwar, da er das Regiment noch nicht
einmal)! gesehen hatte, keine Gelegenheit ge-
habt, ihm besondere Beweise meinet Wohl-
wollens zu geben. Ich brauchte ihn jetzt als
Bedienten, und begegnete ihm mit aller der Za, t-
lichkcit, die inan gegen einen Untergebenen
nur haben kann.
Als ich im Begriffe war meine Stelle zu
vertauschen, war der arme Bursche ganz nieder-
geschlagen, denn er besorgte, er würde sich nun