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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 1/2) — Leipzig, 1797 [VD18 90589157]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34276#0258
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246 Drittes Buch. Zwölftes Kapitel.
Ursache fty ihm nicht unbekannt, und er wun-
dere sich weder, noch tadle er mich darüber.
Darauf sagte er mir, ob ich vielleicht Lust hatte
wieder zur Armee Zu gehen, und wenn das
nicht wäre, was ich mir sonst für einen Plan
für mein künftiges Leben entworfen hatte. Ich
könnte, antwortete ich ihm, da ich keine hohen
Gönner hatte, mir beym Militair kein sonder-
liches Glück versprechen, und auf nichts anders
wüßte ich mich auch nicht Zu besinnen, indem
jede Beschäftigung eine gewiße Kenntniß oder
Erfahrung und Geld zum Anfang erfordere,
und dieß fehle mir beydes.
Wißen Sie, lieber Sohn, sagte der Doctor,
daß ich der Sache so gut als Sie nachgedacht
habe, denn ich kann auch mir froher Miene
über ernste Sachen Nachdenken. -Was das Mi?
litair betritt, so ließen sich vielleicht noch Mit-
tel ausfindig machen, Ihnen eine andere Stelle
zu verschaffen; allein dagegen scheint meine
liebe Tochter viel cinZnwendcn Zu haben; und
aufrichtig gesagt, so glaube ich. Sie fühlen
selbst, daß aller Ruhm und Ehre I'hnen für
die Entfernung von ihr kein Ersatz ist. Was
mich betrift, so halte ich die Menschen nie für
weise, die sich nm eines schnöden Eigennutzes
willen , der wahren Glückseligkeit des Lebens
berauben. Wo ich mich nicht irre, setzte er
endlich hinzu, so wird Euch das Landleben zu viel
glücklichem Leuten machen.
 
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