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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 1/2) — Leipzig, 1797 [VD18 90589157]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34276#0303
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Viertes Buch. Viertes Kapitel. 2yr

hatte. Da Booth schlechterdings nicht außerm
Hause speisen wollte, weil er seiner Frau ver-
sprochen hatte wieder zu kommen, so harte
sich der Capitain selbst bey ihm zu Gaste ge-
beten. Emilie besaß nichts von jenem kleinli-
chen Stolz so mancher Weiber, die Verdruß-
lich werden und wie Furien aussehen, wenn
ihre Manner einen unerwarteten Gast mit brin-
gen , ohne sie früh genug davon zu benachrich-
tigen , damit sie ihrer Eitelkeit ein Opfer brin-
gen können. Emilie empfing den Freund ihres
Mannes mit außerordentlicher Höflichkeit und
mit heitrer Miene. Sie entschuldigte sich zwar
wegen ihres einfachen Mahles, kleidete aber
diese Entschuldigung so ein, daß sie der Freund-
schaft des Herrn James zugleich ein Compli-
ment damit machte. Dieft allein, sagte sie,
hatte ihn bewegen können, zu ihnen zu kommen,
wo er einer schlechten Bewirthung gewiß gewe-
sen sey. Sie erwähnte aber nicht das geringste
davon, was sie alles zugeschickt haben würde,
wenn sie sich die Ehre eines so vornehmen Be-
suchs hätte vermurhen können. Dieß ist eins
gewöhnliche Redensart, die nicht nur der Frau
von Hause zur Entschuldigung dient, sondern
auch eine versteckte Satyrs auf die Gaste, we-
gen ihrer Überraschung ist, wenigstens giebt
man eS ihnen deutlich genug dadurch zu verste-
hen, daß sie nicht willkommen sind.
Emilie ermangelte nicht, sich sehr angele-
 
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