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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0018
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12 Siebentes Buch. Zrveytes Kapitel,
ralischen gemein, sind desto gewaltsamer, je
schneller sie fliegen. Nähern sie sich uns lang-
samer und bemerkbarer, so haben sie weniger
Kraft und schaden uns weniger.
Die Wahrheit dieser Bemerkung erfuhr
ich nicht nur an meinem eignen Herzen, son-
dern es bewies sie auch das Betragen meines
Vaters, dessen Philosophie erneu vollkomme-
nen Sieg über sein Unglück zu erhalten
schien.
Unsere Familie war nun auf zwey Perso-
nen beschrankt worden. Mein Vater war
außerordentlich liebevoll gegen mich, und
schenkte mir die ganze Fülke seiner Liebe, die
er vorher unter uns beyde gctheilr hatte.
Jedes seiner Worte gab mir einen Beweis
davon; täglich nannte er mich seinen einzigen
Liebling, seinen einzigen Trost, sein Alles.
Er vertraute das ganze Hauswesen meiner
Sorgfalt an, nannte mich bisweilen seine
kleine Haushälterin, und der größte Staats-
minister kann nicht stolzer auf seine Titel
seyn, als ich auf diesen war. Ungeachtet
ich mir aber die Besorguiß meines Hauswe-
sens sehr angelegen seyn ließ, so gab ich
dennoch das Stndiren nicht ganz auf,
und ich brachte es so weit, daß ich das La-
teinische sehr gut verstehen lernte, und auch
im Griechischen einige Fortschritte machte,
und diese Kenntnisse, worinne mich mein Va-
 
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