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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0039
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Siebentes Buch. Viertes Kapitel, zz
suchen, welche er auch endlich von dem Geist-
lichen des Orts, wo meine Tante lebte, er-
hielt, und Vicarius ward.
Er hatte hier nicht lange sein Amt ange-
treten, als sich eine genaue Bekanntschaft
zwischen ihm und meiner Tante entspann;
denn sie war eine große Freundin von allen
Geistlichen, und sagte, sie waren auf dem
Lande noch die einzigen Personen, mit denen
man Umgang haben könnte.
Das erstemahl, da sie mit diesem jungen
Manne in Gesellschaft kam, war bey Gele-
genheit der Taufe eines Kindes von ihrem
Nachbar, wobey sie selbst Gevatter war. Sie
kramte hier ihren ganzen Vorrath von Kennt-
nissen aus, um Herrn Bennet — ich glau-
be, meine Veste, Sie haben schon seinen Na-
men errathen — völlig damit einzunehmen,
und ehe sie aus einander gingen, ersuchte sie
ihn sehr dringend, sie zu besuchen.
Bey dieser ganzen Kindtaufe sprach ich
und Herr Bennet kein Wort zusammen, allein
desto thatiger waren unsere Augen. Meine
Theure, ich empfand jetzt das erstemahl jene
reizende Verlegenheit, welche ich Ihnen aber
nicht beschreiben kann. Ich fühlte eine ge-
wisse Unruhe, und doch wünschte ich nicht,
derselben entledigt zu seyn. Ich sehnte mich,
allein zu seyn, und fürchtete dennoch die
Stunde, wo es zum Abschied gehen würde.
 
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