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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0064
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58 Siebentes Buch. Sechstes Kapitel.
nicht so als Frau Ellison ihn geschildert hatte.
Da sie sah, welchen Eindruck diese Kunst-
griffe auf mich gemacht hatten, so benutzte
sie jede Gelegenheit, mir die Tugenden des
Lords, besonders seine außerordentliche Güte
gegen die Kinder seiner Schwester, zu rüh-
men. Sie gab dabey auch einige andere
Winke, die mir höchst einfältige und unge-
gründete .Hoffnung machten, was alles die
Liebe des Lords zu meinem kleinen Karl für.
besondere glückliche Folgen Haren könnte.
Als der Lord durch diese Mittel, die, so
einfach, wie sie auch immer feyn mögen, den-
noch sehr viel Kunst verriethen, vielleicht et-
was mehr als meine Achtung sich erworben
hatte, so wählte er nun ein Mittel, welches
ihn meine Zuneigung noch mehr versicherte;
er war nämlich außerordentlich freundschaft-
lich gegen meinen Mann. Was mich selbst
betraf, fo versichere ich Sie, bewieß er mir
niemahls mehr als die gemeine Ehrerbietung,
und Sie werden auch glauben, daß ich aus-
gewichen feyn und ihn zurückgewiefen haben
würde, wenn er weiter gegangen wäre. Ich
armes Geschöpf schrieb die Freundschaft, die
er gegen meinen Mann, und die Liebe, die er
gegen mein Kind äußerte, der Liebenswür-
digkeit des einen und den besondern Verdien-
sten des andern zu, und war so thörig zu
glauben, daß andere mit meinen Augen sahen
 
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