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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0118
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H2 Achtes Buch. Drittes Kapitel,
sich seine Frau auf den Weg um Emiliens
Kinder zu ihrer Mutter zu bringen.
Der Anblick ihrer Kinder vermehrte Emi-
liens Kummer über das Mißgeschick ihres
-Mannes. Lieber Himmel, rief sie, was wird,
was kann aus diesen armen, kleinen Unglück-
lichen werden! Hab' ich denn diese kleinen
Geschöpfe nur gebohrcn, daß Armuth und
Elend ihr Theil feyn soll! Bey diesen Wor-
ten schloß sie sie brünstig in ihre Arme und
benetzte sie mit ihren Lhranen.
Sobald die Kinder ihre Mutter in Thra-
nen sahen, wovon sic doch keine Ursache wuß-
ten, fingen sie auch an zu weinen. Der
kleine Knabe, der am ältesten und klügsten war,
glaubee, sie weinte, weil sie krank sey, denn
er erinnerte sich der Nachricht, die sein Vater
erhalten hatte.
Emilie nahm dem Kleinen bald seine
Furcht durch die Versicherung, daß Sie voll-
kommen gesund wäre. Er drückte seine Freu-
de lebhaft darüber aus, und sagte, er sey
recht froh, daß ihr nur nichts mehr fehle. Als
nun Emilie ihm versicherte, daß sie gar nicht
krank gewesen sey; so rief das kleine unschul-
dige Geschöpf. „Ey wie doch die Leute lü-
gen können! Ein großer langer Mann brach-
te meinem Papa die Nachricht, Sie waren
beym Laden einer gewissen Madam sehr krank
worden; der Vater lief so schnell die Trep-
 
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