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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0126
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7Z9 Achtes Buch. Drittes Kapitel.
sie mit boshaften Ausfallen auf die Undank-
barkeit der armen Emilie begleitete, dann
rannte sie nach Haufe in einer Gemüthsver-
fassung, in welche unverschuldetes Unglück
niemand versetzen kann.
Wie viel mehr der Lasterhafte im Unglück
zu leiden hat, kann gewiß jeder Leser em se-
hen , der Emiliens und Frau Ellisons ge-
genwärtige Lagen mit einander vergleicht.
Emilien fiel das Schicksal mit aller Bosheit
an. Sie wurde in ein eigenes hartes Un-
glück verwickelt und ihres Mannes, ihrer
vornehmsten Stütze gewaltsam beraubt , den-
noch war ihr Schmerz, wenn auch herb, doch
sanft und zärtlich und es fehlte ihr nicht an
mancherley Trostgründen. Ihre Lage war
hart, allein doch nicht ganz ohne Rettung,
so wie denn fast kein Schicksal so verzweif-
lungsvoll ist, wo nicht noch irgend eine Mög-
lichkeit zur Rettung übrig bliebe. Fleiß, Ge-
schicklichkeit, Zufall und Freunde haben oft
den traurigsten Verhältnissen eine glückliche
Wendung gegeben. Es blieb ihr auch noch
Hoffnung diesseits des Grabes übrig und Tu-
gend und Unschuld eröffneten ihr die schön-
sten Aussichten jenseit desselben. Im Busen
der unglücklichen Ellison hingegen wüthete
(in fürchterlicher Sturm. Zorn, Rache,
Furcht und Stolz herrschten darin und fol-
terten rasenden Furien gleich ihr Herz mit
 
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