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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0259
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Neuntes Buch. Sechstes Kapitel. 25z
Booth. Ich schäme mich meiner Thor«
Herr, und doch ist bloß meine innige Zärtlich-
keit daran Schuld. Ja, Du giebst selbst Ge-
legenheit dazu. — Warum suchst Du immer
für mich Geheimnisse zu haben? Glaubst Du,
daß ich den verdienten Tadel meines Betra-
gens an meinem Freund gerächt haben
würde? —
Emilie. Was für einen Tadel, liebes
Kind?
Booth. Ach der Sergeant hat mir alles
gesagt und auch das, daß er Dir's gesagt
hat. — Gute Seele, Du konntest es nicht
ertragen, mich beschuldigen zu lassen, so ge-
recht es auch immer war, und von so einem
guten Freunde es auch geschah. ^Wahrhaftig,
liebes Kind, ich habe Deine Empfindlichkeit ge-
gen den Obersten entdeckt; Du konntest sie mir
nicht verbergen, ich liebe, ich beteDich darum
an. Wahrhaftig, ich könnte es nicht vergeben,
wenn man nur ein Wort zu Deinem Nachtheil
sagte. — Aber warum mache ich so eine fal-
sche Vergleichung? Was der Oberste von
mir sagte, war gerecht und wahr; allein je-
der Tadel gegen meine Emilie müßte falsch
und boshaft seyn.
Emilie hatte einen durchschauenden Blick,
sie merkte nun, was vorgegangen war und
wie viel ihr Mann von der Wahrheit erfah-
ren habe. Sie wußte sich gleich in seine Lage
 
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