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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0282
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276 Neuntes Buch. Neuntes Kapitel,
auch noch den Reiz der Neuheit. Als die
Musik anging, sagte Emilie, die zunächst
bey dem Doctor stand, ganz leise zu ihm:
ich glaube, daß es kein profaner Gedanke ist,
wenn ich in der angenehmen und frohen Ket-
te von Ideen, die Sie mir diesen Nachmittag
eingesiößt haben, mich eben in einen Traum
verlohr, und glaubte in den seligen Woh-
nungen zu seyn, die uns nach dem Leben er-
warten. Der herrliche angenehme Ort, die
bezaubernde entzückende Musik, und die Zu-
friedenheit, die auf jedem Gesichte gemahlt
ist, tragt meine Seele in ihren Ideen bis zu
dem Himmel empor. Wahrhaftig, ich hätte
mir nicht träunum lassen, daß es so etwas in
der Welt gäbe.
Der Doctor lächelte und sagte: Sie se-
hen, meine Gute, daß es Vergnügen giebt,
wovon Sie sich keinen Begriff zuvor machen
konnten, als bis Sie selbst genossen.
Der kleine Wilhelm, der schon lange den
Reizen einiger Käsekuchen, die hin und her-
getragen wurden, widerstanden hatte, konnte
sich nun nicht langer enthalten, und bat sei-
ne Mutter, ihm auch welchen zu geben. Ich
weiß gewiß, daß meine Schwester auch wel-
chen haben mochte, sagte er, aber sie will
ihn nur nicht fordern. Der Doctor, der
das hörte, schlug vor, daß sie sämmtlich
wohin gehen wollten, wo sie sich niedersetzen
 
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