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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0473
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Eilfres Buch. Siebentes Kapitel. 467
Gelegenheiten zu thun pflegte, und hatte das
Geschäfte einem kleinen Jungen überlassen.
Auf diese Art hatte er dieses Handwerk, ge*
ßohlnes Gut anzunehmen, schon mehrere
Jahre ungestraft getrieben, und war zwey-
mahl vor Gericht freygesprochen worden, un-
geachtet der Betrug augenscheinlich war.
Als der Richter sprechen wollte, ward er
von dem Mädchen unterbrochen, die vor
Booth auf die Knie fiel, und mit vielen
Lhränen um Verzeihung bat.
Wahrhaftig, Vetty, sagte Booth, Du
verdienst keine Verzeihung; denn Du weißt
recht gut die Ursachen, warum Du Dir es
Nicht hättest sollen heygehen lassen, Deine
Frau zu bestehlen, zumahl jetzt. Und was
Dein Verbrechen noch vergrößert, ist das,
daß Du die beste und liebevollste Fran von
der Welt bestohlen hast. Ja, Du bist nicht
nur eines Diebstahls, sondern auch eurer
großen Untreue schuldig; denn Du weißt,
daß alles, was Deine Frau hatte, Deiner
Sorgfalt anvcrtrauek war.
Nun fügte sich'6 ganz zufällig, daß der
Richter, vor welchem das Mädchen gebracht
worden war, die Rechte verstand. Er wandte
sich also mit den Worten zu Booth: Sagen
Sw, mein Here, daß die Hemden dem Mäd-
chen anvertrauet waren?
 
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