Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]: Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) (Leipzig, 1798) [VD18 90589165]

Zwölftes Buch. Drittes Kapitel. 509
Emilie fiel jetzt aus Dankbarkeit vor dem
Doctor auf die Knie, welcher sie sogleich
aufhob und in ihren Stuhl setzte. Sie sam-
melte sich darauf wieder und sagte: — Ach!
würdiger Freund, ich muß auch noch wegen
einer andern Sache mit Ihnen sprechen,
worin ich Ihren Rath und Deystand bedarf.
Ich schäme mich tief in meine Seele, daß ich
Sie mit dem allen beunruhige; aber was ha-
be ich sonst für einen Freund, und an wen
könnte ich mich besser bey dieser Gelegenheit
wenden.
Der Doctor sagte darauf mit wohlwol-
lender Miene und Stimme, sie sollte spre-
chen. Sie erwiederte darauf: O Herr Doc-
tor, der gottlose Oberste, von dem ich schon
mit Ihnen gesprochen habe, hat jetzt Handel
an meinenr Manne gesucht, (denn sie fand es
nicht für gut, die wahre Ursache zu sagen)
und hat ihm eure Ausforderung zugefchickt.
Siegerieth mir gestern Abend, nachdem er ar-
retirt worden war, in die Hande, und ich
eröffnete und las sie.
Dort. Harrison. Geben Sie mir sie,
Kind.
Emilie antwortete, sie hatte sie verbrant,
wie denn das auch die Wahrheit war. Ich
besinne mich aber, setzte sie hinzu, daß er
ihm darin bestimmte, diesen Morgen, au