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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0517
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Zwölftes Buch. Drittes Kapitel. 511
und Bösewichter. Es ist unmöglich, daß cs
die Meynung eines einzigen vernünftigen
Mannes seyn kann, dem es mit dem Glau-
ben der Religion ein Ernst ist. Sie ist haupt-
sächlich durch den Unfinn der Weiber unter-
halten worden, die entweder aus großer
Furchtsamkeit und Verlangen nach Schutz,
odex. wie Bayle glaubt, wegen ihrer großen
Eitelkeit immer geneigt gewesen sind, gewisse
Wagehälse und Tollkühne zu begünstigen und
bescheidene gesetzte Männer zu verachten, ob-
gleich die letztern im Grunde nicht nur besser,
sondern auch mehr wahren Muth haben.
Emilie. Sie wissen, Herr Doctor, daß
ich mir nie heraus genommen habe, mit Ih-
nen zu disputiren. Ihre Meynung ist mir
allemahl Belehrung und Ihr Wort ein Gesetz.
Doct. Harris. Gewiß, liebes Kind, ich
weiß, Sie sind ein gutes Weib. Ich muß
Ihnen aber doch sagen, daß der alte Homer
eine Frau, die ihre Eitelkeit durch den He-
roism' ihres Mannes zu befriedigen sucht,
als einen bösen und schlechten Charakter auf-
stellt. Er schildert die Helena so, daß sie es
ihrem Buhlen verweist, daß er aus dem Ge-
fecht davon gegangen sey und den Sieg dem
Menelaus überlassen habe, und es scheint ihr
bloß darum leid zu thun, daß sie ihren Mann
verlassen, weil er sich im Zweykampf am be-
Oen gehalten. In welchem schönen Lichte
 
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