Rückseite glatt. Dem Format nach aus der Predella eines Altares. Die Skulp-
tur ist, abgesehen von Rissen und ganz kleinen ausgebrochenen Stellen am
unteren Rand, trefflich erhalten, die Farbe verwaschen, z. T. ganz verschwun-
den. Das Leinentuch zeigt ein gezacktes rotes Randmuster. Rot zeigt sich bei
allen Figuren, auch an den Haaren, ferner weiß bei der Frau (Kopftuch und Ge-
sicht), graublau am Hut der dritten Figur. Das Grün am Gewand der Frau,
unter dem Rot zum Vorschein kommt, vielleicht nicht ursprünglich.
Stammt aus Wiblingen bei Ulm; die Gruppe zweier weinender Frauen im Ber-
liner Museum, bei der eine, wenn auch nicht ganz ursprüngliche, Bemalung
erhalten ist, könnte das Gegenstück zu ihr (auf der linken Seite des toten Chri-
stus) bilden: Format und Stil der Schnitzerei stimmen überein. Beide Gruppen
stehen der Kunst Riemenschneiders sehr nahe und können nur unter seinem
Einfluß entstanden sein. Doch sind bei dem Schnitzer auch andere (oberrhei-
nische) Einflüsse unverkennbar; außerdem ist in Wiblingen ein Auftrag an den
Würzburger Meister an sich nicht wahrscheinlich. — Ähnlich urteilt auch Bier
im 2. Band seines »Riemenschneider«.
Früher Sammlung Lorenz Gedon, München.
Literatur: Otto Großmann in »Hessenkunst« (1909), S. 28; Demmler in »Die
Kunst« xxiil(1922), S. 200; ders. in »Die Bildwerke des Deutschen Museums«,
Bd. III, S. 172; J.Bier, Riemenschneider, Bd. II (1930), S. 100 ff.
Lindenholzgruppe. Höhe Breite 66 cm. Tafel XCV1II
210
SCHWÄBISCH, UM 1480
HALBFIGUR EINES ENGELS. RELIEF. Mit langem Lockenhaar, um das
sich eine Stirnbinde mit Rosette legt. Er faßt mit beiden Händen ein vorn
herabhängendes Tuch, das unten spitz zuläuft und oben ein gepreßtes Bor-
dürenmuster zeigt.
Alt bemalt und vergoldet. Die Farbe ist an einigen Stellen abgesprungen.
Lindenholz. Höhe )J, Breite 2) cm.
tur ist, abgesehen von Rissen und ganz kleinen ausgebrochenen Stellen am
unteren Rand, trefflich erhalten, die Farbe verwaschen, z. T. ganz verschwun-
den. Das Leinentuch zeigt ein gezacktes rotes Randmuster. Rot zeigt sich bei
allen Figuren, auch an den Haaren, ferner weiß bei der Frau (Kopftuch und Ge-
sicht), graublau am Hut der dritten Figur. Das Grün am Gewand der Frau,
unter dem Rot zum Vorschein kommt, vielleicht nicht ursprünglich.
Stammt aus Wiblingen bei Ulm; die Gruppe zweier weinender Frauen im Ber-
liner Museum, bei der eine, wenn auch nicht ganz ursprüngliche, Bemalung
erhalten ist, könnte das Gegenstück zu ihr (auf der linken Seite des toten Chri-
stus) bilden: Format und Stil der Schnitzerei stimmen überein. Beide Gruppen
stehen der Kunst Riemenschneiders sehr nahe und können nur unter seinem
Einfluß entstanden sein. Doch sind bei dem Schnitzer auch andere (oberrhei-
nische) Einflüsse unverkennbar; außerdem ist in Wiblingen ein Auftrag an den
Würzburger Meister an sich nicht wahrscheinlich. — Ähnlich urteilt auch Bier
im 2. Band seines »Riemenschneider«.
Früher Sammlung Lorenz Gedon, München.
Literatur: Otto Großmann in »Hessenkunst« (1909), S. 28; Demmler in »Die
Kunst« xxiil(1922), S. 200; ders. in »Die Bildwerke des Deutschen Museums«,
Bd. III, S. 172; J.Bier, Riemenschneider, Bd. II (1930), S. 100 ff.
Lindenholzgruppe. Höhe Breite 66 cm. Tafel XCV1II
210
SCHWÄBISCH, UM 1480
HALBFIGUR EINES ENGELS. RELIEF. Mit langem Lockenhaar, um das
sich eine Stirnbinde mit Rosette legt. Er faßt mit beiden Händen ein vorn
herabhängendes Tuch, das unten spitz zuläuft und oben ein gepreßtes Bor-
dürenmuster zeigt.
Alt bemalt und vergoldet. Die Farbe ist an einigen Stellen abgesprungen.
Lindenholz. Höhe )J, Breite 2) cm.