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Fimmen, Diedrich
Die Kretisch-mykenische Kultur — Leipzig, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.9190#0040
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Stadt- und Burgmauern

kleine Tore liegen in den
Mauern und zwar in der
Außen- und Innenmauer so
weit von einander entfernt,
daß der Angreifer ein Stück
zwischen beiden entlang gehen
Abb. 19. Stadtmauer von'Phylakopi. mußte.

Auch die Stadtmauer von Phylakopi (Abb. 19), die der zweiten Stadt angehört und
in der dritten verstärkt wurde, erscheint von außen sägeförmig mit vor- und wieder zurück-
springenden Ecken. Die beiden parallelen Mauern aus großen, gut behauenen Steinen sind
gelegentlich durch Zungen oder Füllwerk verbunden. Ein Turm mit Treppe scheint einen
Eingang geschützt zu haben. Der zwischen den Mauern gelegene Zwinger verkümmert
immer mehr; Phylakopi ist die letzte Vorstufe zu den großen Burgen des Festlandes mit
einer gewaltigen Mauer.

Die Burgmauer von Mykenä ist "der Bauart nach im größten Teil 'kyklopisch'; nur
in der äußeren Verkleidung sind stellenweise, besonders an den Toren und Türmen, oblong
behaltene Blöcke aufgeschichtet oder sogar Polygonalfugen hergestellt, die eine fortgeschrit-
tenere Technik bekunden. Ihr Verlauf war durch den Abhang des ungefähr dreieckigen,
im Winkel zwischen zwei Bächen gelegenen Burgbergs (Abb. 4) im wesentlichen ge-
geben; nur die Südwestmauer ist wahrscheinlich ursprünglich in der Höhe des Löwentors

Abb. 20. Löwentor In Mykenä.
 
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