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Galerie Flechtheim; Heuser, Werner [Ill.]
Werner Heuser: vom 25. Januar bis Februar 1920 — Düsseldorf: Galerie Alfred Flechtheim, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.70174#0012
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Ausstellung demnächst auch bei mir gezeigt wird. Paul
Westheim hat dem großen rheinischen Bildhauer ausgezeichnete
Monographie geschrieben, die im Kiepenheuer’schen Verlage
erschienen ist.
iiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii
An Stelle der als 5. Mappe der Ausgaben der Galerie
Flechtheim beabsichtigten ,,Ulanenlieder“ werden 10 Holzschnitte
Walter Bötticher’s in einer Mappe zusammengestellt demnächst
zur Subskription aufgelegt werden. Heinrich Nauen lithographiert
für diese Mappe den Umschlag, Carl Ernst Osthaus schreibt
ihr eine Einführung. ~ Als 6. Mappe erscheinen die Litho-
graphien von Marie Laurencin zu Allan Edgar Poe.
Illlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll
Der Bund für Neue Kunst (Aktivistenbund 1919), Vor-
sitzender Dr. H. W. Keim, bittet mich um Aufnahme folgender
Erklärung:
Erklärung-. Die gleichen Beweggründe, die Hermann von Bötticher
im Düsseldorfer Schauspielhause zu einer Kampfansage getrieben haben,
zwingen uns zu einer klaren Stellungnahme gegen die gesamte Arbeits-
gemeinschaft der hiesigen bildenden Künstler. In einer kürzlich ver-
öffentlichten Protest-Erklärung hat diese Gemeinschaft dem Kunstkritiker
Ludwig Beil die Befähigung zur Kritik abgesprochen und seine scharfen
Worte als ein Vergreifen im Ton hingestellt, mit der ersichtlichen Absicht,
ihn dadurch mundtot zu machen.
Wir weisen dem Kunstkritiker die Aufgabe zu, das zum Bewußten
Strebende im künstlerischen Schaffen der Zeit der Allgemeinheit zur Klarheit
zu bringen und ein Wegbereiter für das neue Zeitgefühl und demgemäß für
eine neue künstlerische Kultur zu sein. Seiner geistigen Struktur nach wird
seine Beurteilung subjektiv sein. Seine so die Zeit fördernde Arbeit ist
demnach keine Kunsthistorik, keine Bewertung von der Höhe einer fertigen
und übersehbaren Stilrichtung aus. In diesem Einsetzen des Kritikers für
die neue Zeit hat er das Recht und die Pflicht, die Mauern des Vergänglichen
mit scharfem Urteil zu sprengen und das nicht mehr lebensfähige Alte zu
geißeln, das nur mit der Uebermacht der Tradition sich zu halten weiß.
Die Kritiken Ludwig Beils waren von dieser Aufgabe erfüllt. Deshalb
ist das Vorgehen des hiesigen Künstler-Zweckverbandes nichts anderes als
ein weiterer Versuch, das Wachstum der jungen Kunst zu hemmen und den
Geist der neuen Weltanschauung zu ersticken.
Düsseldorf, den 9. Januar 1920
Bund für neue Kunst (Aktivistenbund 1919).
iwiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiijiiiiiiiiHjiii

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