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Galerie Flechtheim
Sommer 1920: ostasiatische Gemaelde : Künstler vom Niederrhein, aus Westfalen u. Frankreich — Düsseldorf: Galerie Alfred Flechtheim, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.70170#0008
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III.

Daß du mir zugeschaut, wie ich so schwer
mich zu dir schleppte, sieh, das schmerzt mich nicht.
Jetzt steh ich vor dir, scheinbar leer,
ganz ohne Glanz der Rüstung, ohne Wehr,
ein stiller Gott der Flur, der zuschaut,
daß das Feld, dem er geweiht, sich still bebaut,
der regnen läßt und der sich sanft beschneit,
an dessen langgewohntes Bild kein Gruß sich hängt,
der steinern zuschaut, wie die Frucht den Baum behängt,
der steht im Jahreswehn und sich aus sich empfängt.
IV.
lieber die Berge hallt der Sonne Abschiedslachen.
Gott geht, ein riesiger Hirsch, einsam dem Walde zu.
Die roten Mohnfelder unserer Herzen
werden dunkel und leuchten nicht mehr.
Alle Landschaft ist von dir, Geliebte, bewohnt.
Ich segle auf sanftem Pfade ewig dir zu,
selig im All, gebücktes Männchen im Mond.

Adolf von Hatzfeld.
 
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