Galerie Flechtheim; Morgner, Wilhelm [Ill.]: Wilhelm Morgner: geb. 1891 in Soest, gefallen bei Langemark 1917 : Gemälde und Zeichnungen : vom 9. bis 28. Februar (Düsseldorf: Galerie Alfred Flechtheim, 1929)

ihm blieb, um zu reifen, bevor er in den Kriegsstrudel gezogen wurde. Und
davon wieder haben wir nur 6 Jahre für die Zeit der eigentlichen Künstler-
arbeit; denn als Siebzehnjähriger war er nach Worpswede zu Tappert in die
Lehre gekommen. In dieser entsetzlich knappen Zeitspanne, in dieser Jugend
noch dazu, welche brodelnde, stürmende Fülle sdiöpferisdien Wirkens!
Morgner konnte sehr zornig werden, wenn man ibn einen Expressionisten nannte.
Er haste al le Formeln und hatte wohl auch den Verdacht, solche Bezeichnungen seien
lediglich auf dem Asphaltboden der grosen Städte entstanden und gezüchtet
worden, etwa in Berlin, das ihm nur Grauen einslöste, und von dem er schleunigst
Reisaus nahm, als er es besuchte. Er sas am liebsten im heimatlidien Soest, wo
nodi der Zauberversunkener alter Stadtherrlichkeit lebt, und wo man bald draus en
vor den Toren ist, um den Zauber des westfälischen Landes und das echte
Menschentum seiner hei ben Bewohner zu spüren.
Aus Max Osborn, Wilhelm Morgner, ersdiienen in Hest 8 der inter-
nationalen Zeitschrist „Die Böttcherstrase“ (Angelsachsen-Verlag, Bremen).

VERZEICHNIS
DER AUSGESTELLTEN BILDER

1. Selbstbildnis j 909
2. Selbstbildnis 1910
3. Selbstbild nis 1910
4. Versuchung
4. Feldarbeiterin
6. Heuernte
7. Ziegelbäcker
8. Landschaft
9. Grüner Reiter
10. Geiselung
1 1. Mann auf dem Hügel
12. Ornamentale Komposition
Zeichnungen

13. Kreuzabnahme
1 4. Heilige Familie
1 3. Reiter
16. Schulte vor gelber Türe
1 7. Stridcende Frau
18. Drei Frauen aus abendlichem Felde
19. Der Sämann
20. Westfälisdie Landschaft
21. Schreitende Frau
22. Bahnstation
23. Komposition
24. Die Kreuzigung (Radierung)
md Holzschnitte.