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Dritter Zeitraum. Dritter Abschn.
3. Zeitr-nehmlich Düsseldorfer Bilder und Einiges von Kaulbach mit
seinem Grabstichel vervielfältigt. Vornehmlich sind es die
Wandgemälde des Neuen Museums von Kaulbach, und sein
Shakespeare, womit die Kupferstecher Berlins beschäftigt
worden.
Künstler feste
hat Berlin nicht in dem Sinn, wie sie die Münchner Künst-
ler zu feiern pflegen; aber es besteht doch unter den dortigen
Künstlern ein Brauch, der zu charakteristisch und schön ist,
als daß er von der Geschichte dürste übergangen werden: das
Weih- sind die Weihnachts-Ausstellungen in der Akademie.
Ausstel-Jn vielen Häusern, namentlich in Trattorien und Condito-
BeMris werden zu Weihnachten die Wohnräume in
zauberhafte Gärten umgewandelt, in denen das Publicum sich
ergeht und erquickt. Da wird gleichzeitig im Akademie-Ge-
bäude eine künstlerische Mahnung an die Bedeutung des Christ-
festes ausgesprochen mit Transparentbildern unter Musikbe-
gleitung. Jahre lang hatte man für diesen Zweck bekannte
und passende Werke großer Meister ausgewählt und in Ko-
pien in Transparentbildern sehen lassen; als man zu Weih-
nachten 1851 zu dem Entschluß kam, eine Folge biblischer
Bilder aus eignen Mitteln vorzuführen. Die Künstler lie-
ßen das Loos entscheiden, wer berufen sein sollte, und so traf
es sich, daß v. Klöber dieVerkündigung malte, I. Schra-
der die Anbetung der h. drei Könige, A. Menzel Christus
unter den Schriftgelehrten im Tempel; C. Cretius die Taufe
Christi, C. L. F. Becker, wie der Heiland dem Sturm ge-
bietet, und A. Eh b el seinen Einzug in Jerusalem.
Und dieser löbliche Brauch erhält sich fortwährend un-
ter steter Erneuerung der künstlerischen Kräfte und bei unge-
Dritter Zeitraum. Dritter Abschn.
3. Zeitr-nehmlich Düsseldorfer Bilder und Einiges von Kaulbach mit
seinem Grabstichel vervielfältigt. Vornehmlich sind es die
Wandgemälde des Neuen Museums von Kaulbach, und sein
Shakespeare, womit die Kupferstecher Berlins beschäftigt
worden.
Künstler feste
hat Berlin nicht in dem Sinn, wie sie die Münchner Künst-
ler zu feiern pflegen; aber es besteht doch unter den dortigen
Künstlern ein Brauch, der zu charakteristisch und schön ist,
als daß er von der Geschichte dürste übergangen werden: das
Weih- sind die Weihnachts-Ausstellungen in der Akademie.
Ausstel-Jn vielen Häusern, namentlich in Trattorien und Condito-
BeMris werden zu Weihnachten die Wohnräume in
zauberhafte Gärten umgewandelt, in denen das Publicum sich
ergeht und erquickt. Da wird gleichzeitig im Akademie-Ge-
bäude eine künstlerische Mahnung an die Bedeutung des Christ-
festes ausgesprochen mit Transparentbildern unter Musikbe-
gleitung. Jahre lang hatte man für diesen Zweck bekannte
und passende Werke großer Meister ausgewählt und in Ko-
pien in Transparentbildern sehen lassen; als man zu Weih-
nachten 1851 zu dem Entschluß kam, eine Folge biblischer
Bilder aus eignen Mitteln vorzuführen. Die Künstler lie-
ßen das Loos entscheiden, wer berufen sein sollte, und so traf
es sich, daß v. Klöber dieVerkündigung malte, I. Schra-
der die Anbetung der h. drei Könige, A. Menzel Christus
unter den Schriftgelehrten im Tempel; C. Cretius die Taufe
Christi, C. L. F. Becker, wie der Heiland dem Sturm ge-
bietet, und A. Eh b el seinen Einzug in Jerusalem.
Und dieser löbliche Brauch erhält sich fortwährend un-
ter steter Erneuerung der künstlerischen Kräfte und bei unge-