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BPENNINKMEYED
DAMEN < HEERENMODEN
§: ■ *
Entwurf Mies van der Rohe
Ein Ankauf
von Platz und einmündender Straße hat ja ein Schul-
beispiel in dem Entwurf von Luckhardt & Anker für
den Alexanderplatz in Berlin gefunden und ist vorher
schon durch das Telschow-Haus am Potsdamer
Platz angedeutet. Die Absicht ist die vollständige
Angleichung an die Stromlinien des Verkehrs. So
sehr man es verstehen kann, daß der Bau an der
Geschäftsstraße immer mehr Straßenwandung wird,
so muß man doch andrerseits auch daran denken,
daß der Bau für sich und in sich eine ganz be-
stimmte Funktion erfüllen muß. In diesem letzteren
Sinn sind die Entwürfe von Mies van der Rohe für
das Haus in Stuttgart und für die Alexanderplatz-
Gestaltung in Berlin interessant. Seine Bauten sind
von klarer, in sich ruhender Struktur, mag er auch
bei diesen Objekten stark von den Gegebenheiten
des Bauplatzes abweichen. Er kennt nicht die zarte
Rücksichtnahme auf andere Baulichkeiten und auf
vorhandene lineare Bindungen, seine Bauten stehen
eigenwillig und kristallklar da.
Ein Stadtteil ist ein räumlich-kubisches Gebilde
und kein aus Schaubildern zusammengefügtes
Etwas. Die Relativität der Baumasse und ihre ge-
sunde wirtschaftliche Beziehung, deren Ausdruck sie
sein soll, ist wichtiger als die Berücksichtigung op-
tischer Gesichtspunkte.
Diese Ausführungen sollen und können kein An-
griff gegen die Wettbewerbsentscheidung in dem
angezogenen Fall sein, sie sollen nur daran er-
innern, daß ein Stadtbild wie ein organisches Lebe-
wesen sein muß und nicht nach formalistischen
Gesichtspunkten aufgebaut werden kann. Gute
Schöpfungen, die aus dem Geist der Zeit heraus
entstehen, werden gut neben solchen stehen, die
auch charaktervoll sind, ohne daß man formalistisch
aneinander angleicht. L.
Entwurf
Dr. Docker,
Stuttgart
Ein dritter Preis
153
BPENNINKMEYED
DAMEN < HEERENMODEN
§: ■ *
Entwurf Mies van der Rohe
Ein Ankauf
von Platz und einmündender Straße hat ja ein Schul-
beispiel in dem Entwurf von Luckhardt & Anker für
den Alexanderplatz in Berlin gefunden und ist vorher
schon durch das Telschow-Haus am Potsdamer
Platz angedeutet. Die Absicht ist die vollständige
Angleichung an die Stromlinien des Verkehrs. So
sehr man es verstehen kann, daß der Bau an der
Geschäftsstraße immer mehr Straßenwandung wird,
so muß man doch andrerseits auch daran denken,
daß der Bau für sich und in sich eine ganz be-
stimmte Funktion erfüllen muß. In diesem letzteren
Sinn sind die Entwürfe von Mies van der Rohe für
das Haus in Stuttgart und für die Alexanderplatz-
Gestaltung in Berlin interessant. Seine Bauten sind
von klarer, in sich ruhender Struktur, mag er auch
bei diesen Objekten stark von den Gegebenheiten
des Bauplatzes abweichen. Er kennt nicht die zarte
Rücksichtnahme auf andere Baulichkeiten und auf
vorhandene lineare Bindungen, seine Bauten stehen
eigenwillig und kristallklar da.
Ein Stadtteil ist ein räumlich-kubisches Gebilde
und kein aus Schaubildern zusammengefügtes
Etwas. Die Relativität der Baumasse und ihre ge-
sunde wirtschaftliche Beziehung, deren Ausdruck sie
sein soll, ist wichtiger als die Berücksichtigung op-
tischer Gesichtspunkte.
Diese Ausführungen sollen und können kein An-
griff gegen die Wettbewerbsentscheidung in dem
angezogenen Fall sein, sie sollen nur daran er-
innern, daß ein Stadtbild wie ein organisches Lebe-
wesen sein muß und nicht nach formalistischen
Gesichtspunkten aufgebaut werden kann. Gute
Schöpfungen, die aus dem Geist der Zeit heraus
entstehen, werden gut neben solchen stehen, die
auch charaktervoll sind, ohne daß man formalistisch
aneinander angleicht. L.
Entwurf
Dr. Docker,
Stuttgart
Ein dritter Preis
153