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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Mitteilungen des Deutschen Werkbundes
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0358

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tet und dafür eine Reihe von verschiedenartigen
Ausstellungsthemen zu einer Gesamtschau zusam-
mengefaßt hat, mag den Vorzug haben, möglichst
vielseitige Wirkungen und Anregungen zu erzielen.

Die Ausstellung umfaßt vier Abteilungen, und
zwar: die diesjährige Ausstellung des Deutschen
Künstlerbundes; die von der Arbeitsgemeinschaft
des DWB. für Köln und die Rheinlande zusammen
bearbeitete Ausstellung „Die wachsende Wohnung",
der eine Sonderschau rheinischer Arbeiten ange-
schlossen ist; die Schau „Schätze aus Kölner
Museen" und eine Abteilung russischer Kunst.

An der Museumsausstellung sind sämtliche Kölner
Kunstmuseen mit eigenen Abteilungen vertreten.
Das Rautenstrauch-Joest-Museum gibt eine Uber-
sicht über die Plastik der Naturvölker; das Museum
für ostasiatische Kunst bringt buddhistische Sakral-
kunst und chinesische und japanische Profankunst.
Die römische Abteilung des Wallraf-Richartz-Muse-
ums zeigt Erzeugnisse des römischen Kölns, wäh-
rend die Gemälde-Galerie des Wallraf-Richartz-Mu-
seums magazinierte Bilder des 14. und 15. Jahr-
hunderts und in einem Sonderraum Zeichnungen des
Kölner Rokoko-Künstlers De Peters bringt. Das
Rheinische Museum stellt eine Sammlung von Köl-
ner Renaissance-Möbeln und Kölner Bürgerporträts
des 16. und 17. Jahrhunderts zusammen. Das
Schnütgen-Museum stellt eine größere Schau von
Kleinplastiken von der romanischen Zeit bis ins
18. Jahrhundert aus. Das Kunstgewerbe-Museum
bietet in seinen zwei Abteilungen einen reichhalti-
gen Querschnitt durch die Gebiete der Glasfabri-
kation und der Textilkunst.

An Werken der russischen Kunst werden außer
den russischen Ikonen die in den letzten Jahren
neu angefertigten Freskenkopien sowie Fresken-

originale aus Jaroslaw gezeigt werden. Eine Samm-
lung alter wie moderner russischer Volkskunst wird
einen Einblick in die Gebiete der russischen Volks-
kunst geben.

Uber die Grundideen der „Wachsenden Wohnung"
ist bereits berichtet worden. Ergänzt wird diese,
allen Sensationen aus dem Wege gehende Woh-
nungsausstellung durch eine Sonderschau einzel-
ner Arbeiten, deren Entwurf oder Ausführung aus
dem Bereiche der Arbeitsgemeinschaft stammen.
An Einzelgebieten werden u. a. Keramik, Glas,
Werbe - Drucksachen, Textilien, Baubeschläge,
Schmuck usw. vertreten sein. Ein besonderes Inter-
esse dürften weiterhin eine Reihe von Einzelräumen
nach Entwürfen von Architekten, die der Arbeits-
gemeinschaft angehören, beanspruchen. Es handelt
sich dabei um Einzelräume, die keinen Wohncharak-
ter haben, jedoch von besonderer öffentlicher Be-
deutung sind. Zu nennen sind hier: ein modernes
Büro (Entwurf Geheimrat Riemerschmid), Spielraum
einer Montessorie-Schule (Professor Schwarz und
Architekt Schwippert, Aachen), Aufenthaltsraum
eines Krankenhauses (Architekt Schnieders, Aachen)
eine Lehrküche (Oberbaurat Lemmer, Remscheid),
Friseurladen einer Siedlung (Architekt Riphahn,
Köln), Verkaufsraum eines Modegeschäftes (Archi-
tekt Klotz, Köln), Hotelzimmer mit Bad (Architekt
Schumacher, Köln) und eine Wohnküche der Gemein-
nützigen Baugenossenschaft Köln.

Ergänzend sei noch gesagt, daß während der
Ausstellung erstmalig auch die vom Völkerbund zu-
sammengestellte Ausstellung von Gipsabgüssen
mittelalterlicher Plastik gezeigt werden wird.

Die Ausstellungen sind am 18. Mai eröffnet
worden.

Von unseren Mitgliedern

Staatliche P o r z e 11 a n - M a n u f a k t u r
Berlin. Professor Dr. Freiherr Günther von Pech-
mann, der bisherige Leiter der Gewerbeabteilung
des Bayerischen Nationalmuseums, München, ist zum
Leiter der Staatlichen Porzellan-Manufaktur berufen
worden.

Staatliche Kunstakademie Düssel-
dorf. Dr. RudolfAlbrecht, Dozent für Werbe-
wesen an der Staatlichen Kunstakademie Düssel-
dorf, wurde vom preußischen Minister für Wissen-
schaft, Kunst und Volksbildung zum Professor
ernannt. Das ist der erste Fall in Deutschland, daß
einem Werbewissenschaftler eine Professur an
einer Kunsthochschule übertragen wurde.

In einem engeren Wettbewerb um die bauliche Ge-
staltung der Erweiterung und Ausgestaltung des be-
kannten im Isartal gelegenen Sanatoriums in Eben-
hausen bei München erhielten Professor Oswald
Ed. Bieber, München, den 1. Preis und Professor
Theo Lechner und Fritz Norkauer, Mün-
chen, den 2. und 3. Preis.

Auf Veranlassung der Industrie- und Handelskam-
mer Berlin wurde der seit über 30 Jahren führend

tätige Reklameberater Ernst Growald zum
Sachverständigen für Reklame ernannt und für das
Kammergericht und die Landgerichtsbezirke I, II und
III Berlin gerichtlich vereidigt. Es ist damit ein Sach-
verständiger nicht nur für einen bestimmten Zweig
der Reklame (Inserat, Annoncenexpedition, Plakat
usw.), sondern für deren Gesamtheit bestellt wor-
den. Diese Bestellung kann als Zeichen dafür gel-
ten, daß jetzt bei den Handelskammern und Gerich-
ten der Begriff „Reklame" als eine geschlossene
Wesenheit anerkannt wird.

In Essen wurde am 4. Mai unter sehr großer An-
teilnahme künstlerisch und kulturell interessierter
Kreise aus Deutschland und dem Ausland das neue
Folkwang-Museum durch eindrucksvollen
Festakt eröffnet.

Der Bau, der das Mittelstück eines künftigen gro-
ßen Baublocks bildet und dessen erster Abschnitt
schon einige Male provisorisch Ausstellungen auf-
genommen hat, ist von Professor Körner, Essen,
erbaut.

Bei dem vom „Reichsverband deutscher Haus-
frauenvereine e. V.", Berlin, und dem Reichsverband
landwirtschaftlicher Frauenvereine erlassenen
Preisausschreiben für ein Signet erhielt unser Mit-
glied Magda L. Koll, Bremen, den dritten Preis.
 
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