RUNDS
C H A U
NEUE BILDNISPLAKETTEN
VON LUDWIG GIES
Wir haben des öfteren auf den jammervollen Zu-
stand hingewiesen, in dem sich unser öffentliches
Münzwesen befindet. Die schlechten Medaillen, die
wir abgebildet haben, sind nur ein kleiner Teil der
in den letzten Jahren herausgegebenen, und nur
ganz selten erhebt sich einmal ein Stück über das
klägliche Niveau der von uns gezeigten. Die Aus-
rede, daß in Deutschland keine bedeutenden Medail-
lenkünstler vorhanden seien, gilt nicht: es gibt so
manche tüchtige, auf diesem Gebiete schon be-
währte Kraft, und wir haben außerdem in Ludwig
Gies einen Bildhauer, der berufen wäre, unser Münz-
und Medaillenwesen auf eine Höhe zu bringen, die
heute kaum einem anderen Lande zugänglich ist.
Gies ist zuerst während des Krieges mit einer gro-
ßen Anzahl von Kriegsmedaillen und -piaketten her-
vorgetreten, die damals Aufsehen machten und viel
abgebildet wurden. Sie sind heute sehr selten ge-
worden, aber wo man sie sieht, wirken sie als er-
staunlich reife und völlig originelle Arbeiten. Gies
hat sich dann nach dem Kriege anderen Aufgaben
zugewendet und es hatte den Anschein, als inter-
essiere ihn die Kleinarbeit der Medaille nicht mehr.
Porträt-Plaketten von Professor Ludwig Gies in geringer
Anzahl in Porzellanmasse vervielfältigt
Petites plaques a portraits, ceuvres de M. le Professeur Ludwig Gies,
reproduites en petit nombre en porcelaine
Portrait medallions by Professor Ludwig Gies reproduced in limited
numbers in porcelain
Nun aber überrascht er durch eine Reihe neuer Ar-
beiten, durch deren Wiedergabe in unglasiertem Por-
zellan sich die Staatliche Manufaktur ein großes
Verdienst erworben hat. Es sind Bildnisplaketten
in ganz flachem, meisterhaft behandeltem Relief,
das nach Art des ägyptischen Reliefs „en creux"
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C H A U
NEUE BILDNISPLAKETTEN
VON LUDWIG GIES
Wir haben des öfteren auf den jammervollen Zu-
stand hingewiesen, in dem sich unser öffentliches
Münzwesen befindet. Die schlechten Medaillen, die
wir abgebildet haben, sind nur ein kleiner Teil der
in den letzten Jahren herausgegebenen, und nur
ganz selten erhebt sich einmal ein Stück über das
klägliche Niveau der von uns gezeigten. Die Aus-
rede, daß in Deutschland keine bedeutenden Medail-
lenkünstler vorhanden seien, gilt nicht: es gibt so
manche tüchtige, auf diesem Gebiete schon be-
währte Kraft, und wir haben außerdem in Ludwig
Gies einen Bildhauer, der berufen wäre, unser Münz-
und Medaillenwesen auf eine Höhe zu bringen, die
heute kaum einem anderen Lande zugänglich ist.
Gies ist zuerst während des Krieges mit einer gro-
ßen Anzahl von Kriegsmedaillen und -piaketten her-
vorgetreten, die damals Aufsehen machten und viel
abgebildet wurden. Sie sind heute sehr selten ge-
worden, aber wo man sie sieht, wirken sie als er-
staunlich reife und völlig originelle Arbeiten. Gies
hat sich dann nach dem Kriege anderen Aufgaben
zugewendet und es hatte den Anschein, als inter-
essiere ihn die Kleinarbeit der Medaille nicht mehr.
Porträt-Plaketten von Professor Ludwig Gies in geringer
Anzahl in Porzellanmasse vervielfältigt
Petites plaques a portraits, ceuvres de M. le Professeur Ludwig Gies,
reproduites en petit nombre en porcelaine
Portrait medallions by Professor Ludwig Gies reproduced in limited
numbers in porcelain
Nun aber überrascht er durch eine Reihe neuer Ar-
beiten, durch deren Wiedergabe in unglasiertem Por-
zellan sich die Staatliche Manufaktur ein großes
Verdienst erworben hat. Es sind Bildnisplaketten
in ganz flachem, meisterhaft behandeltem Relief,
das nach Art des ägyptischen Reliefs „en creux"
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