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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 6.1931

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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.13708#0089

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sich nicht über die Fläche des Grundes erhebt, son-
dern von diesem aus in die Tiefe geht, und das
trotz seiner extremen Flachheit und trotz der Her-
vorhebung der zeichnerischen Konturen so plastisch
wirkt, daß man fast runde Köpfe vor sich zu haben
glaubt. Die Bildnisse klingen zum Teil noch etwas
an den „Expressionismus" des Gies der ersten
Nachkriegsjahre an, haben zum Teil auch noch leise
karikierende, aber dabei ernsthaft und glänzend
charakterisierende Züge — vor allem der pracht-
volle Kopf Thorn Prikkers —, andere aber, in erster
Linie das Bildnis Dr. Luthers, sind wahrhaft klassi-
sche Leistungen, von einer nicht mehr zu übertref-
fenden Einfachheit und ,,Endgültigkeit" der Form.

Vielleicht entschließen sich die Herren von der
Staatlichen Münze doch dazu, Gies einmal einen
Auftrag zu geben. Wobei auch zu bedenken wäre,

DIE ZEITUNG SCHREIBT:

Wir sprachen von den irreführenden und persön-
lich eingestellten Berichten, die manche Tages-
zeitung über die Stuttgarter Aussprache des Deut-
schen Werkbundes gebracht hat. Wir möchten nicht
versäumen, unsere Leser auf einen besonders
krassen Fall von Berichterstattung aufmerksam zu
machen. Die „München Augsburger Abendzeitung"
schreibt am 14. Januar in einem Artikel „Dissonan-
zen im Deutschen Werkbund":

„Das süddeutsche Kunsthandwerk erblickt darin
eine große Schädigung, weil es der Ansicht ist, daß
durch die ablehnende Haltung des Auslandes gegen

daß dieses flache und tiefliegende Relief alle For-
derungen erfüllt, die an ein für den Verkehr be-
stimmtes Geldstück zu stellen sind. Wie wäre es
mit einem neuen Fünfmarkstück? Es wäre nicht
schade, wenn das alte verschwände. W. Riezler

viele Werkbunderzeugnisse einem großen Teil der
Firmen, der andere Formen pflegt, der Export be-
hindert und damit die Arbeitsmöglichkeit ein-
geschränkt wird. Es werden in diesem Zusammen-
hang auch Stimmen dagegen laut, daß der Werkbund
durch den Reichskunstwart stark gefördert wird.
(Der letzte Satz ist gesperrt gedruckt.) Man ver-
langt, daß eine Reichsstelle dieser Art auch die
übrigen Richtungen berücksichtigt, und wird mit allen
Mitteln diesen Forderungen Nachdruck verleihen.
Man wird gespannt sein dürfen, wie sich hier die
Dinge weiterentwickeln."

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