Verkehrsplan fürTokio. Lösung
für sieben wichtige Kreuzun-
gen. Architekt: R. Kawakita
Plan du reseau des Communica-
tions de Tokio, Solution adoptee
pour sept croisements importants
Traffic plan from Tokio, Solution
of the problem of seven important
cross-roads
auf Kinshu. stellt keine ganz schweren Walzträger
her. Dementsprechend sind die zehn- bis zwölf-
stöckigen Skelette von Osaka und Tokio in ihren lot-
rechten wie wagrechten Gliedern fast durchgängig
aus leichten Winkelfachwerken zusammengebaut,
was wegen der Höhe dieser Fachwerkglieder auch
die erwünschte Erdbebensteifigkeit günstig erhöht.
(Eine merkwürdige Ähnlichkeit mit diesen japani-
schen Skeletten fand der Verfasser an dem Kintzin-
gerschen Entwurf für das Warenhaus Breuninger,
Stuttgart.)
Die Größe industrieller Bauten wie die Großzügig-
keit der Auftraggeber erreicht gelegentlich den
gleichen eindrucksvollen Maßstab wie der der
Geschäfts-, Büro- und Bankhausbauten im Ma-
rinoutshi-Viertel oder an der Ginza in Tokio. Als
bezeichnend dafür sei die abgebildete Großmarkt-
halle gewählt, welche eben von der Stadtgemeinde
Osaka für 18 000 000 Yen oder 9 Millionen Dollar
errichtet wird.
Die Baulichkeiten gruppieren sich an einer 800 m
langen Wasserfront und an einer verkehrstechnisch
vorzüglichen Kreuzung von 7 oder 8 innerstädtischen
Wasserwegen nordwestlich vom Schwerpunkt des
metropolen Gebietes Groß-Osaka. Eine Bahn-
schleife umzieht das Gelände, verbindet es mit der
Hauptlinie Kioto-Kobe und den Docks.
Die Auktionshalle in Stahl, Glas und Zement-
asbest-Wellplatten umringt als ein breiter Gürtel
von 11 700 qm die vermietbaren Stände und Lager-
räume, die an Händler abgegeben werden (im
Aggregat 23 000 qm). Sechsstöckige Bürogebäude.
(4200 qm) im Osten dienen der Marktverwaltung.
Vierstöckige Kühlhäuser an der Westseite schließen
eine Eisfabrik ein (3600 qm).
Bauten wie der hier beschriebene werden von der
städtischen Behörde im eigenen Bauamt geplant.
Der verantwortliche Stadtarchitekt ist in diesem
Fall: A. Sonobe, der Ingenieur: Sadao Karaki.
FOTOBÜCHER
WILHELM LÖTZ
Die Ausstellung „Film und Foto Stuttgart 1929"
war die Veranlassung, daß in der Folgezeit auf dem
Buchmarkt eine ganze Reihe von Veröffentlichungen
über Fotografien erschienen. Meistenteils war es
die Freude an den schönen und etwas besonderen
Aufnahmen, die diese Bücher werden Heß und ihnen
Käufer zuführte. Wenn es auch als eine heilsame
Folge der Stuttgarter Ausstellung angesehen wer-
den muß. daß in den illustrierten Zeitschriften die
veröffentlichten Fotos besser und lebendiger wur-
den, so muß doch auch diese Hochflut fotografischer
Publikationen als Erscheinung bewertet werden. Es
ist erklärlich, daß fast überall in diesen Büchern die
28
Frage auftaucht und behandelt wird, ob die Foto-
grafie ein Gebiet der Kunst ist oder ob sie nur als
ein Dokument des neuen Sehens zu werten ist. Im
breitesten Maße ist die Öffentlichkeit auf die Mög-
lichkeiten, die in der Fotografie liegen, aufmerksam
gemacht worden, und allzu eifrige Anhänger verkün-
deten schon, daß die Fotografie die darstellende
Kunst von früher in einem neuen Sinn ersetze. Auch
gab es sehr bald schon eine Reihe von Fotografen-
persönlichkeiten, deren Arbeiten man unter ihrem
Namen einzeln publizierte, so daß beinahe schon
etwas ähnliches wie Künstlermonografien über mo-
derne Fotografen entstanden.
für sieben wichtige Kreuzun-
gen. Architekt: R. Kawakita
Plan du reseau des Communica-
tions de Tokio, Solution adoptee
pour sept croisements importants
Traffic plan from Tokio, Solution
of the problem of seven important
cross-roads
auf Kinshu. stellt keine ganz schweren Walzträger
her. Dementsprechend sind die zehn- bis zwölf-
stöckigen Skelette von Osaka und Tokio in ihren lot-
rechten wie wagrechten Gliedern fast durchgängig
aus leichten Winkelfachwerken zusammengebaut,
was wegen der Höhe dieser Fachwerkglieder auch
die erwünschte Erdbebensteifigkeit günstig erhöht.
(Eine merkwürdige Ähnlichkeit mit diesen japani-
schen Skeletten fand der Verfasser an dem Kintzin-
gerschen Entwurf für das Warenhaus Breuninger,
Stuttgart.)
Die Größe industrieller Bauten wie die Großzügig-
keit der Auftraggeber erreicht gelegentlich den
gleichen eindrucksvollen Maßstab wie der der
Geschäfts-, Büro- und Bankhausbauten im Ma-
rinoutshi-Viertel oder an der Ginza in Tokio. Als
bezeichnend dafür sei die abgebildete Großmarkt-
halle gewählt, welche eben von der Stadtgemeinde
Osaka für 18 000 000 Yen oder 9 Millionen Dollar
errichtet wird.
Die Baulichkeiten gruppieren sich an einer 800 m
langen Wasserfront und an einer verkehrstechnisch
vorzüglichen Kreuzung von 7 oder 8 innerstädtischen
Wasserwegen nordwestlich vom Schwerpunkt des
metropolen Gebietes Groß-Osaka. Eine Bahn-
schleife umzieht das Gelände, verbindet es mit der
Hauptlinie Kioto-Kobe und den Docks.
Die Auktionshalle in Stahl, Glas und Zement-
asbest-Wellplatten umringt als ein breiter Gürtel
von 11 700 qm die vermietbaren Stände und Lager-
räume, die an Händler abgegeben werden (im
Aggregat 23 000 qm). Sechsstöckige Bürogebäude.
(4200 qm) im Osten dienen der Marktverwaltung.
Vierstöckige Kühlhäuser an der Westseite schließen
eine Eisfabrik ein (3600 qm).
Bauten wie der hier beschriebene werden von der
städtischen Behörde im eigenen Bauamt geplant.
Der verantwortliche Stadtarchitekt ist in diesem
Fall: A. Sonobe, der Ingenieur: Sadao Karaki.
FOTOBÜCHER
WILHELM LÖTZ
Die Ausstellung „Film und Foto Stuttgart 1929"
war die Veranlassung, daß in der Folgezeit auf dem
Buchmarkt eine ganze Reihe von Veröffentlichungen
über Fotografien erschienen. Meistenteils war es
die Freude an den schönen und etwas besonderen
Aufnahmen, die diese Bücher werden Heß und ihnen
Käufer zuführte. Wenn es auch als eine heilsame
Folge der Stuttgarter Ausstellung angesehen wer-
den muß. daß in den illustrierten Zeitschriften die
veröffentlichten Fotos besser und lebendiger wur-
den, so muß doch auch diese Hochflut fotografischer
Publikationen als Erscheinung bewertet werden. Es
ist erklärlich, daß fast überall in diesen Büchern die
28
Frage auftaucht und behandelt wird, ob die Foto-
grafie ein Gebiet der Kunst ist oder ob sie nur als
ein Dokument des neuen Sehens zu werten ist. Im
breitesten Maße ist die Öffentlichkeit auf die Mög-
lichkeiten, die in der Fotografie liegen, aufmerksam
gemacht worden, und allzu eifrige Anhänger verkün-
deten schon, daß die Fotografie die darstellende
Kunst von früher in einem neuen Sinn ersetze. Auch
gab es sehr bald schon eine Reihe von Fotografen-
persönlichkeiten, deren Arbeiten man unter ihrem
Namen einzeln publizierte, so daß beinahe schon
etwas ähnliches wie Künstlermonografien über mo-
derne Fotografen entstanden.