eine Art Triumphbogen oder Gedenkhalle vorge-
sehen, ein Bauwerk, zu dessen Ausführung jedoch
nach dem Kriege die Voraussetzungen fehlten.
Die Abbildungen zeigen einen Entwurf, welcher
den obengenannten Anforderungen in verkehrstech-
nischer und künstlerischer Beziehung versucht ge-
recht zu werden. Die in der Mitte verbleibende
kreisförmige Fläche ist in zwei Terrassen von zu-
sammen 5 m Höhe gegliedert. Die untere Terrasse
ist reich mit Blumenschmuck versehen; über diesen
hinweg hat man von erhöhten Sitzplätzen aus einen
Blick in die vier Straßenzüge mit dem imposanten
Großstadtverkehr, welcher besonders bei den Ver-
anstaltungen im Deutschen Stadion und auf der
Rennbahn im Grunewald gewaltige Ausmaße an-
nimmt. Die obere Terrasse ist von der unteren
durch eine Mauer getrennt, welche einschließlich der
Brüstung über 3V2 m hoch ist. Auf ihr ist ein freier
Platz gedacht, umrahmt von einem geschlossenen
Kranze kräftiger Bäume, welche geschnitten wer-
den oder auch frei auswachsen können. Auf ihm
können bei festlichen Gelegenheiten Konzerte abge-
halten werden. Werden die Blicke schon von der
ersten Terrasse aus interessant sein, so wird die
Aussicht von der oberen Plattform aus noch um so
wirkungsvoller sein. Man sieht hier bei klarem Wet-
ter bis in das Herz von Berlin über den Tiergarten
hinweg den Turm des Rathauses (Abb. S. 146 oben).
So wird der Platz mit den hochansteigenden Ter-
rassen, welche von Bäumen gekrönt sind, einen ganz
beherrschenden Abschluß aller auf ihn zuführenden
Straßen bilden.
Die Erhöhung des Platzes um über 5 m und die
unmittelbare Nähe des Untergrundbahntunnels nebst
Bahnhof führten zu dem Gedanken einer unter-
irdischen Ausnutzung der Anlage, um so
mehr, als eine Untertunnelung der Fahrstraßen
rechtwinklig zur Richtung der Untergrundbahnlinie
sowieso notwendig sein wird, um einen zweiten Ein-
gang zum U-Bahnhof von der Masurenallee aus zu
erhalten. Man kann den unter den Platze vorhan-
denen Raum zu verschiedenen Zwecken ausnutzen,
z. B. als Ausstellungshalle oder als Warmbade-
anstalt mit Schwimmbecken. Es ist dabei zu be-
rücksichtigen, daß ein Bauplatz in unmittelbarer
Nähe eines Untergrundbahnhofes innerhalb fünfge-
schossiger Bauweise einen ganz außerordentlichen
Wert besitzt, dem gegenüber die Mehrkosten,
welche durch einen halbunterirdischen Bau ent-
stehen, kaum ins Gewicht fallen. Diese Mehrkosten
werden vielleicht schon dadurch ausgeglichen, daß
man die Kosten der Ausbildung einer Fassade spart.
Die unterirdische Ausnutzung erscheint demnach
durchaus wirtschaftlich.
Ein Grundriß zeigt die Ausnutzung als Ausstel-
lungshalle. Man erhält hier in der Peripherie einen
Ring von 5 m hohen Ausstellungsräumen von etwa
6 mal 10 m Breite, dann einen Gang von 3 m Breite
und auf der anderen Seite desselben einen Ring von
Räumen von etwa 5 mal 6 m Größe. In der Mitte
bleibt dann noch ein Kuppelraum von 30 m Durch-
messer und etwa 10 m Höhe. Die Ausstellungswaren
können auf einer flachen Rampe an der Südseite in
die Halle geschafft werden.
Die anderen Grundrisse ergeben die Ausnutzungs-
möglichkeit als Badeanstalt. Der untere Grundriß der-
selben beweist, welche großen Abmessungen zur
Verfügung stehen. Es ist ein Schwimmbecken von
50 m Länge und 15 m Breite möglich, das Ideal der
Schwimmsportler, daneben in ausreichender Menge
Umkleidezellen mit getrennten Stiefel- und Barfuß-
gängen sowie Duschräume. Das Obergeschoß, wei-
ches sich im Grundriß der oberirdischen Anlage an-
zupassen hat. nimmt außer Brausebädern Wannen-
bäder und Gymnastikräume für Männer und Frauen
auf. Die Beleuchtung kann durch Oberlicht und
elektrische Leuchtkörper erfolgen. Die Durchlüftung
macht keine Schwierigkeiten, ebensowenig die Ab-
leitung des Wassers. Der Zugang von der Unter-
grundbahn ist. wie die Pläne zeigen, außerordent-
lich bequem und einfach.
Zum günstigen Gedeihen des Baumringes genügt
ein Erdraum von etwa 2 m Stärke und 4 m Breite.
Entwässerung und Durchlüftung des Bodens kann
nach außen durch die Ringmauer erfolgen. Den Bäu-
men, welche teilweise auf den Tunnels unserer
Untergrundbahnen wachsen, steht oft nur eine
Bodenstärke von 1.50 m zur Verfügung.
Die vor langen Jahren aufgestellten Grundrisse
für die unterirdische Gestaltung machen keinen An-
spruch auf Vollständigkeit, sie sollen lediglich zei-
gen, in welcher Weise die Ausnutzung praktisch
möglich ist.
VON WERKGÄRTEN DES ÖFFENTLICHEN GRÜNS
HARRY IM AAS Z
Werkgärten im Rahmen städtischer Grünanlagen
sind nicht neu. Sie bestanden immer, nur führten sie
ein abgesondertes Dasein innerhalb kleinerer und
größerer Parkgebiete. Sie lagen abseits, nur jenen
zugänglich, die mittelbar oder unmittelbar mit ihnen
berufsmäßig verbunden waren, den Gärtnern und
Arbeitern. Denn in diesen Gartenbaumschulen, An-
zuchtsgärten, Gärtnereien wurde gearbeitet, ange-
zogen, gepflanzt und gewerkt im Dienste der
Schmuckanlagen und repräsentativen Grünflächen,
mit denen die Städte untereinander wetteiferten
und denen man nicht wagte, den .,dienenden" Garten
gleichberechtigt an die Seite zu stellen. An irgend-
einer Abseite war er darum zu finden, hinter Bos-
kettpflanzungen. Hecken und in Winkeln, die ängst-
lich vor dem Zutritt der Bevölkerung, der „Unbefug-
ten" bewacht wurden.
Unsere Einstellung zum Wert und Wesen des
öffentlichen Grüns aber hat sich gewandelt, und
die Bevölkerung, selbst an den kleinsten Vorgän-
gen innerhalb ihres eigenen Gartens persönlicher
und hingegebener interessiert als je, nimmt regsten
147
sehen, ein Bauwerk, zu dessen Ausführung jedoch
nach dem Kriege die Voraussetzungen fehlten.
Die Abbildungen zeigen einen Entwurf, welcher
den obengenannten Anforderungen in verkehrstech-
nischer und künstlerischer Beziehung versucht ge-
recht zu werden. Die in der Mitte verbleibende
kreisförmige Fläche ist in zwei Terrassen von zu-
sammen 5 m Höhe gegliedert. Die untere Terrasse
ist reich mit Blumenschmuck versehen; über diesen
hinweg hat man von erhöhten Sitzplätzen aus einen
Blick in die vier Straßenzüge mit dem imposanten
Großstadtverkehr, welcher besonders bei den Ver-
anstaltungen im Deutschen Stadion und auf der
Rennbahn im Grunewald gewaltige Ausmaße an-
nimmt. Die obere Terrasse ist von der unteren
durch eine Mauer getrennt, welche einschließlich der
Brüstung über 3V2 m hoch ist. Auf ihr ist ein freier
Platz gedacht, umrahmt von einem geschlossenen
Kranze kräftiger Bäume, welche geschnitten wer-
den oder auch frei auswachsen können. Auf ihm
können bei festlichen Gelegenheiten Konzerte abge-
halten werden. Werden die Blicke schon von der
ersten Terrasse aus interessant sein, so wird die
Aussicht von der oberen Plattform aus noch um so
wirkungsvoller sein. Man sieht hier bei klarem Wet-
ter bis in das Herz von Berlin über den Tiergarten
hinweg den Turm des Rathauses (Abb. S. 146 oben).
So wird der Platz mit den hochansteigenden Ter-
rassen, welche von Bäumen gekrönt sind, einen ganz
beherrschenden Abschluß aller auf ihn zuführenden
Straßen bilden.
Die Erhöhung des Platzes um über 5 m und die
unmittelbare Nähe des Untergrundbahntunnels nebst
Bahnhof führten zu dem Gedanken einer unter-
irdischen Ausnutzung der Anlage, um so
mehr, als eine Untertunnelung der Fahrstraßen
rechtwinklig zur Richtung der Untergrundbahnlinie
sowieso notwendig sein wird, um einen zweiten Ein-
gang zum U-Bahnhof von der Masurenallee aus zu
erhalten. Man kann den unter den Platze vorhan-
denen Raum zu verschiedenen Zwecken ausnutzen,
z. B. als Ausstellungshalle oder als Warmbade-
anstalt mit Schwimmbecken. Es ist dabei zu be-
rücksichtigen, daß ein Bauplatz in unmittelbarer
Nähe eines Untergrundbahnhofes innerhalb fünfge-
schossiger Bauweise einen ganz außerordentlichen
Wert besitzt, dem gegenüber die Mehrkosten,
welche durch einen halbunterirdischen Bau ent-
stehen, kaum ins Gewicht fallen. Diese Mehrkosten
werden vielleicht schon dadurch ausgeglichen, daß
man die Kosten der Ausbildung einer Fassade spart.
Die unterirdische Ausnutzung erscheint demnach
durchaus wirtschaftlich.
Ein Grundriß zeigt die Ausnutzung als Ausstel-
lungshalle. Man erhält hier in der Peripherie einen
Ring von 5 m hohen Ausstellungsräumen von etwa
6 mal 10 m Breite, dann einen Gang von 3 m Breite
und auf der anderen Seite desselben einen Ring von
Räumen von etwa 5 mal 6 m Größe. In der Mitte
bleibt dann noch ein Kuppelraum von 30 m Durch-
messer und etwa 10 m Höhe. Die Ausstellungswaren
können auf einer flachen Rampe an der Südseite in
die Halle geschafft werden.
Die anderen Grundrisse ergeben die Ausnutzungs-
möglichkeit als Badeanstalt. Der untere Grundriß der-
selben beweist, welche großen Abmessungen zur
Verfügung stehen. Es ist ein Schwimmbecken von
50 m Länge und 15 m Breite möglich, das Ideal der
Schwimmsportler, daneben in ausreichender Menge
Umkleidezellen mit getrennten Stiefel- und Barfuß-
gängen sowie Duschräume. Das Obergeschoß, wei-
ches sich im Grundriß der oberirdischen Anlage an-
zupassen hat. nimmt außer Brausebädern Wannen-
bäder und Gymnastikräume für Männer und Frauen
auf. Die Beleuchtung kann durch Oberlicht und
elektrische Leuchtkörper erfolgen. Die Durchlüftung
macht keine Schwierigkeiten, ebensowenig die Ab-
leitung des Wassers. Der Zugang von der Unter-
grundbahn ist. wie die Pläne zeigen, außerordent-
lich bequem und einfach.
Zum günstigen Gedeihen des Baumringes genügt
ein Erdraum von etwa 2 m Stärke und 4 m Breite.
Entwässerung und Durchlüftung des Bodens kann
nach außen durch die Ringmauer erfolgen. Den Bäu-
men, welche teilweise auf den Tunnels unserer
Untergrundbahnen wachsen, steht oft nur eine
Bodenstärke von 1.50 m zur Verfügung.
Die vor langen Jahren aufgestellten Grundrisse
für die unterirdische Gestaltung machen keinen An-
spruch auf Vollständigkeit, sie sollen lediglich zei-
gen, in welcher Weise die Ausnutzung praktisch
möglich ist.
VON WERKGÄRTEN DES ÖFFENTLICHEN GRÜNS
HARRY IM AAS Z
Werkgärten im Rahmen städtischer Grünanlagen
sind nicht neu. Sie bestanden immer, nur führten sie
ein abgesondertes Dasein innerhalb kleinerer und
größerer Parkgebiete. Sie lagen abseits, nur jenen
zugänglich, die mittelbar oder unmittelbar mit ihnen
berufsmäßig verbunden waren, den Gärtnern und
Arbeitern. Denn in diesen Gartenbaumschulen, An-
zuchtsgärten, Gärtnereien wurde gearbeitet, ange-
zogen, gepflanzt und gewerkt im Dienste der
Schmuckanlagen und repräsentativen Grünflächen,
mit denen die Städte untereinander wetteiferten
und denen man nicht wagte, den .,dienenden" Garten
gleichberechtigt an die Seite zu stellen. An irgend-
einer Abseite war er darum zu finden, hinter Bos-
kettpflanzungen. Hecken und in Winkeln, die ängst-
lich vor dem Zutritt der Bevölkerung, der „Unbefug-
ten" bewacht wurden.
Unsere Einstellung zum Wert und Wesen des
öffentlichen Grüns aber hat sich gewandelt, und
die Bevölkerung, selbst an den kleinsten Vorgän-
gen innerhalb ihres eigenen Gartens persönlicher
und hingegebener interessiert als je, nimmt regsten
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