III
DER FORMENSCHATZ
IV
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von Dürer, dem Freunde Varnbüler’s, auf Holz gezeichnet
und geschnitten. Grösse des Originals: 43 : 32 Cent.
Bartsch Nr. 155. Kgl. Kupferstichkabinet München.
Nr. 19. Das Wappen des alten deutschen Reichs
und die beiden Wappen der Stadt Nürnberg, gehalten
von zwei Engeln; oben links das Sinnbild der Gerech-
tigkeit, rechts dasjenige des Ueberflusses. Dieses Blatt
wird von älteren Liebhabern für eine Arbeit Albrecht
Dürer s gehalten; neuere (Baron Retberg u. A.) sagen,
dass es nur aus der Werkstätte des grossen Meisters
stamme und vielleicht von Georg Pencz herrühre. Ori-
ginal 24 : 17 Cent. Bartsch Nr. 162.
Nr. 20. Federzeichnung von Hans Holbein d.J. in
dessen Skizzenbuch im Museum zu Basel. Diese zwar
sehr flüchtige, aber geistvolle Skizze stellt die reichen
Ornamente zu einem Schwertgriff dar; der Griff selbst
ist nur angedeutet. Zwei andere sehr schöne Entwürfe
zu Degengriffen, welche Holbein in derselben Zeit ge-
zeichnet haben dürfte —• vielleicht zur Auswahl für einen
vornehmen Besteller — finden sich im »Formenschatz
der Renaissance« unter Nr. 86 und in. Es wäre inter-
essant zu wissen, ob einer dieser Entwürfe ausgeführt
worden ist, und wo sich der Gegenstand etwa befindet.
Nr. 21. Alphabet mit spielenden und musicirenden
Kindern, eine der lieblichsten Schöpfungen Hans Holbein'?,
d.J. Unsere Reproduction in Originalgrösse ist nach
dem berühmten Probedrucke im Museum zu Basel an-
gefertigt. Passavant Nr. 5. Weltmann II, S. 200. Butsch
Nr. 60.
Nr. 22. Entwurf zu einem Grabmal oder einer Votiv-
a täfel, nach einer alten Federskizze im kgl. Kupferstich-
kabinet München. Vielleicht eine spätere Arbeit des
Hans Mielich von München; zu dieser Vermuthung ver-
anlasst mich der Vergleich mit der Zeichnung unter
Nr. 27 des »Formenschatzes der Renaissance«.
Nr. 23. Skizze zu einem Harnisch. Verkleinerte Re-
production aus der Sammlung von Zeichnungen zu Rüst-
ungen französischer Könige, welche grösstentheils dem
Münchener Maler Hans Mielich zugeschrieben werden.
Aus dieser berühmten Sammlung, einer Zierde des kgl.
Kupferstichkabinets München, sind bereits andere Blätter
im »Formenschatz der Renaissance« unter Nr. 14, 26,
27, 54, 69 und 144 erschienen.
Nr. 24. Hälfte eines Schildes, welcher in der Armeria
zu Madrid aufbewahrt wird; derselbe soll dem Gross-
Capitain Gonzalva von Cordova gehört haben. Die rei-
zenden Ornamente im Charakter früher Renaissance eignen
sich vorzüglich als Tapeten- und Stoffmuster.
Nr. 25 & 26. Eigenhändige Skizze des Bildhauers
Peter de Witt (genannt Peter Candidd] zu dem schönen
Grabdenkmal des Herzogs AlbrechtV. von Bayern (f 1579),
welches in Bronze ausgeführt und in der Metropolitan-
kirche zu München aufgestellt ist. Höhe des Denkmals
vom Boden bis zum Reichsapfel der Krone: 3 7a Meter.
Es wird mir eine besonders angenehme Aufgabe sein,
die schönen Werke dieses bedeutenden Meisters, nament-
lich seine Zeichnungen zu Gobelins, seine Statue der
Bavaria etc. bekannt zu machen. Peter Candido, geb.
1548 in Holland, war lange in Italien, bevor er sich in
München niederliess; er starb hier 1628.
Nr. 27. Gefäss (Tintenfass?) aus Bronze, welches
Herr Überbacher in Bozen an das Licht gezogen hat;
wahrscheinlich eine italienische Arbeit aus dem 16. Jahrh..
Nr. 28. Vorlagen für Messerbeschläge u. dgl. des
niederländischen Meisters Joh. Theod. de Bry (f 1623)..
Andere sehr elegante Entwürfe desselben Meisters, wel-
cher in der Periode der Spätrenaissance sich durch seine
originelle Eleganz auszeichnet, haben wir im »Formen-
schatz der Renaissance« unter Nr. 106 mitgetheilt. Ori-
ginalabdrücke im kgl. Kupferstichkabinet München.
Nr. 29. Ein Becher, Kupferstich in Punzenmanier,,
von Bernhard Zan (1581). Originalabdruck im Besitz
des Herrn Direktor Dr. v. Hefner-Alteneck.
Nr. 30. Ein Blatt aus dem Werke des Strassburger
Baumeisters Wendel Dietterlin (1594). Vgl. »Formen-
schatz der Renaissance« Nr. 87, 88, 118, 204, 216, 252.
Alle diese Blätter sind zwar ein wenig kleiner als die
Originalradirungen, geben aber die eigenthümlich rauhe-
und kühne Manier des Meisters genau wieder. Wir wieder-
holen die Mahnung, diese geistreichen Entwürfe aus der
beginnenden Barockzeit nur mit Vorsicht zu benutzen..
Nr. 31. Ein Marinebild des Niederländers Lud. Bak-
huizen (f 1709), welches wir nicht sowohl wegen der
Figuren von Flussgöttern etc., als vielmehr wegen des-
prächtigen Schiffskörpers rechts im Hintergründe repro-
duciren. Hier tritt uns eine imposante Schöpfung der
Spätrenaissance entgegen; welchen gewaltigen Eindruck
muss dieses alte Admiralsschiff gemacht haben 1 Der
Originalabdruck (25 zu 19 Cent., Bartsch Nr. 1) im kgl..
Kupferstichkabinet München.
Nr. 32. Paul Decker (geb. 1677, f 1713): Kamin
und Wandfüllung im Geschmacke des späten Barocco..
Die graziösen Erfindungen dieses Meisters kann man als
Vorläufer’ des Rococostils betrachten.
Nr. 33. Albrecht Dürer: Das Haupt Johannes des
Täufers, von Salome auf die Tafel des Königs Herodes
gebracht. Holzschnitt vom Jahre 1511. (Bartsch no. 126.)-»
Originalgrösse. Kgl. Kupferstichkabinet München.
Nr. 34. Albrecht Dürer: Das erste Wappen des.
Joh. Stabius »mit der Umschrift« (zu unterscheiden von
einem andern Wappen des Stabius »mit dem Lorbeer-
kranz«). Holzschnitt um 1521. (Bartsch Nr. 165.) Ori-
ginal: 27 zu 19 Cent. Kgl. Kupferstichkabinet München...
Nr. 35 & 36. Randeinfassung in Metallschnitt aus-
der Officin der Brüder Giovanni und Gregorio da Gre-
goriis in Venedig vom Jahre 1494. Diese schönste aller
italienischen Buch Verzierungen aus der Zeit der Früh-
renaissance ist häufig benutzt, in der Regel aber unvor
theilhaft verändert worden. Die vorliegende Facsimile-
Wiedergabe dürfte daher von allgemeinem Interesse sein..
Es bedarf kaum der Andeutung, dass die herrlichen
Seitenleisten sich vorzüglich zu Intarsien, Wandmalerei etc.
eignen. Vgl. Butsch, Bücherornamentik, Tafel 4.
Nr. 37. Ein Blatt aus den »Heiligen des Hauses
Habsburg«, von Hans Burgkmair gezeichnet um das-
Jahr 1518. Ein anderes Blatt dieser köstlichen Samm-
lung haben wir im »Formenschatz der Renaissance«
Nr. 145 mitgetheilt.
Nr. 38. Hans Holbein d.J.: Buchtitel aus der eng-
lischen (späteren) Zeit des Meisters, vielleicht um 1540
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von Dürer, dem Freunde Varnbüler’s, auf Holz gezeichnet
und geschnitten. Grösse des Originals: 43 : 32 Cent.
Bartsch Nr. 155. Kgl. Kupferstichkabinet München.
Nr. 19. Das Wappen des alten deutschen Reichs
und die beiden Wappen der Stadt Nürnberg, gehalten
von zwei Engeln; oben links das Sinnbild der Gerech-
tigkeit, rechts dasjenige des Ueberflusses. Dieses Blatt
wird von älteren Liebhabern für eine Arbeit Albrecht
Dürer s gehalten; neuere (Baron Retberg u. A.) sagen,
dass es nur aus der Werkstätte des grossen Meisters
stamme und vielleicht von Georg Pencz herrühre. Ori-
ginal 24 : 17 Cent. Bartsch Nr. 162.
Nr. 20. Federzeichnung von Hans Holbein d.J. in
dessen Skizzenbuch im Museum zu Basel. Diese zwar
sehr flüchtige, aber geistvolle Skizze stellt die reichen
Ornamente zu einem Schwertgriff dar; der Griff selbst
ist nur angedeutet. Zwei andere sehr schöne Entwürfe
zu Degengriffen, welche Holbein in derselben Zeit ge-
zeichnet haben dürfte —• vielleicht zur Auswahl für einen
vornehmen Besteller — finden sich im »Formenschatz
der Renaissance« unter Nr. 86 und in. Es wäre inter-
essant zu wissen, ob einer dieser Entwürfe ausgeführt
worden ist, und wo sich der Gegenstand etwa befindet.
Nr. 21. Alphabet mit spielenden und musicirenden
Kindern, eine der lieblichsten Schöpfungen Hans Holbein'?,
d.J. Unsere Reproduction in Originalgrösse ist nach
dem berühmten Probedrucke im Museum zu Basel an-
gefertigt. Passavant Nr. 5. Weltmann II, S. 200. Butsch
Nr. 60.
Nr. 22. Entwurf zu einem Grabmal oder einer Votiv-
a täfel, nach einer alten Federskizze im kgl. Kupferstich-
kabinet München. Vielleicht eine spätere Arbeit des
Hans Mielich von München; zu dieser Vermuthung ver-
anlasst mich der Vergleich mit der Zeichnung unter
Nr. 27 des »Formenschatzes der Renaissance«.
Nr. 23. Skizze zu einem Harnisch. Verkleinerte Re-
production aus der Sammlung von Zeichnungen zu Rüst-
ungen französischer Könige, welche grösstentheils dem
Münchener Maler Hans Mielich zugeschrieben werden.
Aus dieser berühmten Sammlung, einer Zierde des kgl.
Kupferstichkabinets München, sind bereits andere Blätter
im »Formenschatz der Renaissance« unter Nr. 14, 26,
27, 54, 69 und 144 erschienen.
Nr. 24. Hälfte eines Schildes, welcher in der Armeria
zu Madrid aufbewahrt wird; derselbe soll dem Gross-
Capitain Gonzalva von Cordova gehört haben. Die rei-
zenden Ornamente im Charakter früher Renaissance eignen
sich vorzüglich als Tapeten- und Stoffmuster.
Nr. 25 & 26. Eigenhändige Skizze des Bildhauers
Peter de Witt (genannt Peter Candidd] zu dem schönen
Grabdenkmal des Herzogs AlbrechtV. von Bayern (f 1579),
welches in Bronze ausgeführt und in der Metropolitan-
kirche zu München aufgestellt ist. Höhe des Denkmals
vom Boden bis zum Reichsapfel der Krone: 3 7a Meter.
Es wird mir eine besonders angenehme Aufgabe sein,
die schönen Werke dieses bedeutenden Meisters, nament-
lich seine Zeichnungen zu Gobelins, seine Statue der
Bavaria etc. bekannt zu machen. Peter Candido, geb.
1548 in Holland, war lange in Italien, bevor er sich in
München niederliess; er starb hier 1628.
Nr. 27. Gefäss (Tintenfass?) aus Bronze, welches
Herr Überbacher in Bozen an das Licht gezogen hat;
wahrscheinlich eine italienische Arbeit aus dem 16. Jahrh..
Nr. 28. Vorlagen für Messerbeschläge u. dgl. des
niederländischen Meisters Joh. Theod. de Bry (f 1623)..
Andere sehr elegante Entwürfe desselben Meisters, wel-
cher in der Periode der Spätrenaissance sich durch seine
originelle Eleganz auszeichnet, haben wir im »Formen-
schatz der Renaissance« unter Nr. 106 mitgetheilt. Ori-
ginalabdrücke im kgl. Kupferstichkabinet München.
Nr. 29. Ein Becher, Kupferstich in Punzenmanier,,
von Bernhard Zan (1581). Originalabdruck im Besitz
des Herrn Direktor Dr. v. Hefner-Alteneck.
Nr. 30. Ein Blatt aus dem Werke des Strassburger
Baumeisters Wendel Dietterlin (1594). Vgl. »Formen-
schatz der Renaissance« Nr. 87, 88, 118, 204, 216, 252.
Alle diese Blätter sind zwar ein wenig kleiner als die
Originalradirungen, geben aber die eigenthümlich rauhe-
und kühne Manier des Meisters genau wieder. Wir wieder-
holen die Mahnung, diese geistreichen Entwürfe aus der
beginnenden Barockzeit nur mit Vorsicht zu benutzen..
Nr. 31. Ein Marinebild des Niederländers Lud. Bak-
huizen (f 1709), welches wir nicht sowohl wegen der
Figuren von Flussgöttern etc., als vielmehr wegen des-
prächtigen Schiffskörpers rechts im Hintergründe repro-
duciren. Hier tritt uns eine imposante Schöpfung der
Spätrenaissance entgegen; welchen gewaltigen Eindruck
muss dieses alte Admiralsschiff gemacht haben 1 Der
Originalabdruck (25 zu 19 Cent., Bartsch Nr. 1) im kgl..
Kupferstichkabinet München.
Nr. 32. Paul Decker (geb. 1677, f 1713): Kamin
und Wandfüllung im Geschmacke des späten Barocco..
Die graziösen Erfindungen dieses Meisters kann man als
Vorläufer’ des Rococostils betrachten.
Nr. 33. Albrecht Dürer: Das Haupt Johannes des
Täufers, von Salome auf die Tafel des Königs Herodes
gebracht. Holzschnitt vom Jahre 1511. (Bartsch no. 126.)-»
Originalgrösse. Kgl. Kupferstichkabinet München.
Nr. 34. Albrecht Dürer: Das erste Wappen des.
Joh. Stabius »mit der Umschrift« (zu unterscheiden von
einem andern Wappen des Stabius »mit dem Lorbeer-
kranz«). Holzschnitt um 1521. (Bartsch Nr. 165.) Ori-
ginal: 27 zu 19 Cent. Kgl. Kupferstichkabinet München...
Nr. 35 & 36. Randeinfassung in Metallschnitt aus-
der Officin der Brüder Giovanni und Gregorio da Gre-
goriis in Venedig vom Jahre 1494. Diese schönste aller
italienischen Buch Verzierungen aus der Zeit der Früh-
renaissance ist häufig benutzt, in der Regel aber unvor
theilhaft verändert worden. Die vorliegende Facsimile-
Wiedergabe dürfte daher von allgemeinem Interesse sein..
Es bedarf kaum der Andeutung, dass die herrlichen
Seitenleisten sich vorzüglich zu Intarsien, Wandmalerei etc.
eignen. Vgl. Butsch, Bücherornamentik, Tafel 4.
Nr. 37. Ein Blatt aus den »Heiligen des Hauses
Habsburg«, von Hans Burgkmair gezeichnet um das-
Jahr 1518. Ein anderes Blatt dieser köstlichen Samm-
lung haben wir im »Formenschatz der Renaissance«
Nr. 145 mitgetheilt.
Nr. 38. Hans Holbein d.J.: Buchtitel aus der eng-
lischen (späteren) Zeit des Meisters, vielleicht um 1540